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Strache-Aussage zu Kosovo von seinem Sprecher dementiert

11-02-2018, 17:13

Mitarbeiter von Vizekanzler und FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache haben am Sonntagnachmittag gegenüber der APA dementiert, dass Strache in einem Interview für die Belgrader Tageszeitung "Politika" den bezeichnete. Die Zeitung hatte mit diesem Titel aufgemacht und das Zitat auch im Interview selbst abgedruckt.

Strache-Sprecher Martin Glier erklärte gegenüber der APA, Strache habe das in diesem Interview nicht gesagt. Österreich habe "den Kosovo als eines der ersten Länder anerkannt und ist seit damals ein tatkräftiger Unterstützer des Kosovos. Österreich unterstützt die europäische Perspektive sowohl Serbiens als auch des Kosovo. Das ist die Linie der Bundesregierung und daran wird sich nichts ändern".

Ein Mitarbeiter des Vizekanzlers betonte, dass Strache damals als Oppositionschef die Unabhängigkeit des Kosovo kritisiert habe und nicht der gleichen Meinung wie die österreichische Regierung gewesen war. Es sei aber "Faktum und Realität, dass der Kosovo unabhängig ist und dass Österreich den Kosovo anerkannt hat". Was den Nordkosovo betreffe, sei Strache der Meinung, dass man einen Kompromiss finden müsse für die dortige serbische Minderheit mit einem Autonomiestatus, etwa nach dem Modell Südtirols. Österreich sollte als neutraler Vermittler fungieren und für den langfristigen Frieden am Balkan einen Beitrag dazu leisten, dass Belgrad und Pristina sich näher kommen.

Die Zeitung "Politika" hatte in ihrer Sonntag-Ausgabe folgende Frage an Strache formuliert. "Sie und Ihre FPÖ haben sich, als sie in Opposition waren, der Anerkennung des Kosovo durch Österreich widersetzt. Jetzt sind sie in einem Regierungsbündnis mit der ÖVP von Bundeskanzler Sebastian Kurz. Hat sich Ihre Haltung zum Kosovo geändert, seit Sie Vizekanzler sind?" Straches Antwort wurde laut APA-Übersetzung aus dem Serbischen folgendermaßen zitiert: "Der Kosovo ist zweifelsohne ein Teil Serbiens. Wir haben die Anerkennung des Kosovo seitens Österreichs scharf kritisiert, dies (die Anerkennung, Anm.) ist nun eine Tatsache und kann nicht mehr geändert werden."

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