Die Causa um Heinrich Sickl, einen FPÖ-Funktionär mit Nähe zu den Identitären, der am Donnerstag im Grazer Gemeinderat als Abgeordneter angelobt werden soll (), ist um eine Facette reicher: Wie Ermittlungsakten aus dem Jahr 1991 belegen, war Sickl - damals 17-jährig - bei Demonstrationen dabei, die der verurteilten Holocaust-Leugner Gottfried Küssel anführte. Das belegen Ermittlungsakten.
Etwa 20 "militant gekleidete Jugendliche" waren es, die 1991 vor dem Landesgericht Graz aufmarschierten und dort gemeinsam mit Küssel das NS-Lied "Es zittern die morschen Knochen" gesungen haben, heißt es im Akt. Mit dabei: Heinrich Sickl. Grund der Demonstration war die Inhaftierung von Franz Radl, der am Grazer Landesgericht wegen Wiederbetätigung in U-Haft saß.
Foto: Faksimile Wirnsberger Küssel wurde widerholt wegen seiner rechtsextremen Aktivitäten verurteilt: Für seine Führerschaft der „Volkstreuen außerparlamentarischen Opposition“ (VAPO) bekam elf Jahre Freiheitsstrafe wegen Wiederbetätigung verurteilt, 2011 wurde er erneut im Zusammenhang mit der rechtsextremen Homepage Alpen-Donau.info erneut festgenommen und zu sieben Jahren und neun Monaten verurteilt.