Die Schweiz ist für Heinz-Christian Strache das große Vorbild. Auch seine erste Auslandsreise führt ihn morgen, Freitag, in die Schweiz. Die direkte Demokratie und der wirtschaftliche Erfolg ohne EU-Mitgliedschaft sind die drei zentralen Faktoren, die dem Chef-Blauen seit jeher imponieren.
Um den Ablauf des Besuches und die Frage, welche Schweizer Politiker Strache in Bern trifft, macht die FPÖ ein großes Geheimnis. Auch im Außenamt sowie in der österreichischen Botschaft in Bern hält man die Namen unter Verschluss. Nach KURIER-Recherchen trifft Strache für ein fünfzehnminütiges Vieraugengespräch samt Mittagessen und Pressestatement auf den Vizepräsidenten des Bundesrates Ueli Maurer. Der Politiker der nationalkonservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP) war 2013 Bundespräsident in der Schweiz.
Die SVP ist für ihre Anti-Ausländer-Politik bekannt. Einmal sagte Maurer zu Rassismus-Vorwürfen: "In unserer Partei gibt es keinen Platz für Extremisten. Meine Frau wurde in Ghana geboren und ist auch dort aufgewachsen. Wir haben viele dunkelhäutige Freunde, und in unserem Haus wird mehr Couscous als Raclette gegessen."