Die FPÖ will ausgerechnet den Akademikerball, der als Treffpunkt Rechtsextremer seit Jahren heftig umstritten ist, zur einer Bühne gegen Antisemitismus machen. Für Antisemiten gebe es weder in der FPÖ noch am Akademikerball einen Platz, sagte Parteichef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache in einer Aussendung am Tag des Balls.
Diese Ankündigung folgt auf Tage heftiger Kritik an der FPÖ. Zuerst war der FPÖ-Spitzenkandidat bei der niederösterreichischen Landtagswahl für die Nazi-Lieder seiner Burschenschaft bislang ohne Konsequenzen für seine Person unter Druck geraten. Dann wurde bekannt, dass Strache selbst offenbar erst hatte. Die FPÖ nach diesen Aufdeckungen über rechtsextreme Kontakte.
"Die Verantwortung und das Gedenken an die Opfer des Holocaust sind uns Verpflichtung und Verantwortung in der Gegenwart und für kommende Generationen. Wer das anders sieht, soll aufstehen und gehen. Er ist bei uns nicht erwünscht", so Strache nun am Freitag. Der Vizekanzler werde "dies im Rahmen seiner heutigen Eröffnungsrede am Akademikerball thematisieren und gerade im Vorfeld des morgigen Holocaust-Gedenktags klare und deutliche Worte finden", kündigte die FPÖ im Vorfeld an.
Strache regte auch an, dass sich die Korporationen und das Dritte Lager einer Aufarbeitung der Vergangenheit widmen. Dies könne durch eine Historikerkommission erfolgen, die sich mit den Fehlern der eigenen Vergangenheit auseinandersetzen solle.