Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) will die, Asylwerber in Wien künftig in Kasernen unterzubringen, derzeit offenbar nicht weiterverfolgen: "Es ist in meinem Ressort im Moment kein Thema", sagte Kunasek am Freitag auf eine entsprechende Journalistenfrage am Rande der im steirischen Schloss Seggau.
Vizekanzler Strache hält neben der Kasernenunterbringung auch eine Art Ausgangssperre für Flüchtlinge für denkbar, wie er im ORF-Interview mit "Wien heute" am Donnerstagabend erklärte.
Der Wiener Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) reagierte noch am Abend mit scharfer Kritik. Das Wort "Integrieren" werde von der FPÖ gleich durch "Internieren" ersetzt, sagte Czernohorszky zum Standard. "Es ist ein unglaubliches politisches Armutszeugnis, wenn man gar nicht erst versucht, dass Menschen, die zu uns kommen, so schnell wie möglich auf eigenen Beinen stehen, sondern sie einfach nur wegsperrt." Der Wiener Stadtradt forderte demnach von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), sich "sofort von diesen wirren Ideen" zu distanzieren und seinen Vizekanzler "zurückzupfeifen".
Auch der Chef des Fonds Soziales Wien, Peter Hacker, zeigte sich "fassungslos, wes Geistes Kinder diese Burschen sind", der Vorschlag sei "Symbolpolitik".
Die Aussagen Straches schlugen sogar in den deutschen Medien hohe Wellen. So berichten die Welt und der Spiegel in ihren Online-Ausgaben prominent über die umstrittenen Vorschläge.