Infrastrukturminister Norbert Hofer setzt in seinem engsten Team auch auf Mitarbeiter, die wenig Berührungsängste mit rechtsextremen Kreisen haben. Herwig Götschober, hochrangiger Funktionär in deutschnationalen Burschenschaften, etwa wird Pressesprecher Hofers.
Götschober ist laut Vereinsregister nach wie vor Obmann der Mittelschüler-Verbindung Bruna Sudetia und der akademischen Burschenschaft Franko-Cherusker, letztere pflegt laut Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes ein Naheverhältnis zum Rechtsextremismus. Im Jahr 2009 war Götschober beim Gedenken an den Jagdflieger und Nazi-Kriegshelden Walter Nowotny zugegen, ein Foto liegt dem KURIER vor. Das jährliche Stelldichein zu Ehren Nowotnys am Wiener Zentralfriedhof wurde auch immer wieder von Neonazi-Größe Gottfried Küssel besucht.
Ebenfalls einschlägige Kontakte pflegte in seiner Vergangenheit , der neue Kabinettschef in Hofers Ministerium. Schon während des Wahlkampfs um die Bundespräsidentschaft ist ein Foto aus den 1980er-Jahren aufgetaucht, auf dem Schimanek mit Militärstiefeln in einer Neonazi-Gruppe zu sehen ist ().
Burschenschafter Götschober übte auch innerhalb der Partei Funktionen aus. In der Wiener FPÖ war er als umtriebiger Wahlkämpfer aktiv, außerdem ist er Bezirksrat in Wien-Leopoldstadt. Dem Ballausschuss des in der Hofburg stattfindenden Akademikerballs, bei dem jedes Jahr auch Rechtsextreme aus ganz Europa antanzen, dient Götschober als Schriftführer.
Foto: /FPÖ Wien Zumindest bis 2016 war er außerdem auch stellvertretender Sprecher der Deutschen Burschenschaft, des Dachverbands der Burschenschaften in Deutschland und Österreich. Ob er diese und andere Funktionen auch als Sprecher im Infrastrukturministerium weiter ausüben will, war nicht zu erfahren. Für eine Stellungnahme war Götschober nicht erreichbar.