Der erste Auslandsbesuch eines österreichischen Außenministers oder Bundespräsidenten führt schon lange nicht mehr in die Schweiz. Auch Karin Kneissl, die im Kabinett Kurz, wird ihre erste Auslandsreise als Ministerin zwar in "ein mitteleuropäisches Nachbarland" unternehmen, aber nicht in die Schweiz, wie sie im ORF-Report sagte, sondern "die andere Seite". Das ist, wie der KURIER gestern erfuhr, die Slowakei.
Der Nachbarstaat zählt zu den sogenannten Visegrad-Staaten, zu denen die FPÖ traditionell gute Kontakte unterhält. Auch der damalige Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer hatte vor der Wahl angekündigt, im Falle eines Sieges als Bundespräsident als erstes ein Visegrad-Land besuchen zu wollen. Der Besuch Kneissls wird im Jänner stattfinden.
Ebenfalls im Jänner wird die neue Außenministerin auch Ungarn besuchen, ebenfalls ein Visegrad-Staat und (im Gegensatz zur Slowakei) Hardliner bei der Ablehnung der europäischen Flüchtlingspolitik und der auf EU-Ebene verordneten Flüchtlingsaufteilung in Europa. Den Ungarn-Besuch kündigte der ungarische Außenminister Peter Szijjarto am Dienstag in einer Aussendung an. In einem Telefonat mit Kneissl hätten beide Seiten ihre Erwartungen an die gemeinsame Tätigkeit bekräftigt und ihr Einvernehmen betont, dass sich mit der neuen österreichischen Regierung in der Entwicklung der österreichisch-ungarischen strategischen Beziehungen eine neue Epoche eröffnet.
(A. Schwarz)