Wie Alexander Höferl dem KURIER bestätigt, wird er in Zukunft dem Kabinett von Innenminister Kickl angehören und als dessen Pressesprecher agieren. Alle weiteren Funktionen „lege ich selbstverständlich zurück“. Diese weiteren Funktionen sind es, die Höferls Bestellung problematisch machen. Er war bislang nicht nur im Kommunikationsteam der FPÖ, sondern wird auf dem umstrittenen FPÖ-nahen Medium unzensuriert.at teilweise als dessen Chefredakteur bezeichnet. Er hält drei Prozent der Anteile an der „1848 Medienvielfalt Verlags GmbH", die unzensuriert.at herausgibt und ist Obmann-Stellvertreter des wirtschaftlichen Eigentümers des Verlags, „Unzensuriert – Verein zur Förderung der Medienvielfalt. Geschäftsführer von unzensuriert.at ist der ehemalige Büroleiter von Martin Graf, Walter Asperl; Höferl war einst Pressesprecher von Graf.
Als sich im Sommer eine Redakteurin des RTL-Magazins „Extra“ undercover bei unzensuriert.at bewarb, soll ihr Höferl gesagt haben: "Soweit können wir das ja zugeben: Wir machen ja nicht dieses Medium, weil uns am unabhängigen Journalismus so sehr gelegen ist, sondern weil diese politischen Bewegungen in gewisser Weise unterstützen wollen. Im Prinzip wollen wir versuchen, dass wir uns mittelfristig vor allem gegenüber der AfD ähnlich positionieren, wie wir in Österreich gegenüber der FPÖ positioniert sind. – Eine reine Positiv-Berichterstattung zu fahren.“
Laut Eigenangaben hat unzensuriert.at 3,6 Millionen Zugriffe im Monat und gilt – wiewohl offiziell unabhängig - als digitale Vorfeldorganisation der FPÖ. Das profil 124 Artikel der Plattform, die Norbert Hofer zum Thema hatten – und jedes Mal nur positiv. Unzensuriert ist für die FPÖ, was Breitbart für Trump war. Und so wie dessen Chef Steve Bannon im Weißen Haus landete, ist Höferl nun im Innenministerium gelandet.