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Live Ticker: Buwog-Prozess: Gibt es weitere Geständnisse?

19-12-2017, 09:09

Der Großprozess im Wiener Straflandesgericht gegen Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser und 14 weitere Angeklagte in den Causen Buwog/Terminal Tower Linz geht in die zweite Woche. Vergangenen Freitag hatte der Ex-Lobbyist Peter Hochegger ein Teilgeständnis angekündigt und seine Mitangeklagten belastetet.

Zehn Eröffnungsplädoyers stehen noch an, Prozessbeobachter halten es durchaus für möglich dass neben Hochegger auch noch andere Angeklagte ihre Position im Prozess durch ein Geständnis verbessern wollen. Für die Verteidiger der drei Erstangeklagten Grasser, Meischberger und Plech bleiben nun nur mehr zwei Strategien für den restlichen Prozessverlauf über: Mit massiven Angriffen auf Hochegger zu versuchen, dessen Glaubwürdigkeit zu erschüttern - oder dem Schritt des ehemaligen Lobbyisten zu folgen und ebenfalls ein (Teil-)Geständnis abzulegen.

Schmiergeld in Millionenhöhe

Die Anwälte von Grasser und Plech hatten bestritten, dass ihre Mandanten Geld aus dem Buwog-Deal lukrierten. Meischbergers Anwalt hatte erklärt, die gesamte Provision von 9,6 Mio. Euro sei an Hochegger und Meischberger gegangen. Im von seinem Anwalt vorgetragenen Plädoyer kündigte Hochegger ein Teilgeständnis an. Er habe ab 2005 gewusst, dass Teile der Provision an Grasser weitergeleitet worden sein sollen.

Beim BUWOG-Prozess sind insgesamt 15 Personen angeklagt, ihnen droht bis zu zehn Jahre Haft. Ein Urteil wird erst  2019 erwartet.

Für den KURIER berichteten auch heute aus dem Gerichtssaal Ida Metzger und Christian Böhmer, ihre Beiträge sind mit ihren Nachnamen in Klammer markiert.

Falsche Email-Adresse
Dietrich argumentiert, die Staatsanwaltschaft habe voreingenommen ermittelt. Als Beleg legt er ein im Akt vorhandenes Email von Hochegger an Petrikovics vor, das Petrikovics nie bekommen haben kann - weil Petrikovics in der Constantia Privatbank gar keine eigene Email-Adresse hatte.

(Böhmer)

Petrikovics-Anwalt legt los
Der Anwalt von Karl Petrikovics, Otto Dietrich, antwortet jetzt auf die Anklage - und kritisiert, dass die Staatsanwälte den Verteidigern nach acht Jahren Ermittlungen vorhalten, den ersten Tag mit Anträgen verschwendet zu haben. „Das ist zynisch“, sagt Otto Dietrich.

(Böhmer)

Als erstes erwarten wir heute das Plädoyer des Anwalts von Karl Petrikovics. Petrikovics war Chef des Immofinanz zur Zeit der Buwog-Privatisierung und hat die Zahlung der 10-Millionen-Provision an Grassers Freunde veranlasst. Die Staatsanwaltschaft glaubt, dass es sich dabei um Bestechungsgeld gehandelt habe. Petrikovics bestreitet jedenfalls, das gewusst zu haben.

Guten Morgen!
Heute geht es mit den Plädoyers der Verteidiger weiter, wir sind gespannt, ob es nach Peter Hochegger weitere Überraschungen gibt. Aus dem Gerichtssaal berichtet heute wieder Christian Böhmer.

Nachrichtenquelle


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