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Neue Regierung: ÖVP und FPÖ bemüht Vorbehalten entgegenzuwirken

1-01-1970, 00:00

Strache betonte angesichts der Bedenken, die beiden Sicherheitsressorts Inneres und Verteidigung der FPÖ zu geben, dass es sich nicht um eine “Zusammenlegung” oder Ähnliches handle. Jeder sei für sein Ressort verantwortlich. Man habe diesbezüglich auch sehr gute Gespräche mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen geführt. Damit die “unbegründete Sorge” nicht weiter bestehe, werden die Nachrichtendienste auch gegenüber Kanzler und Vizekanzler eine Berichtspflicht bekommen, außerdem soll der Rechtsschutzbeauftragte beim Kanzleramt angesiedelt werden.

ÖVP und FPÖ kalmieren gegen Vorbehalte

Auch was den geplanten betrifft, waren Kurz und Strache um Beruhigung bemüht. Volksabstimmungen über ein Volksbegehren sollen erst ab 900.000 Unterschriften (rund 14 Prozent der Berechtigten) verpflichtend werden – und auch das erst am Ende der Legislaturperiode, wenn sich die 2/3-Mehrheit findet bzw. nach einer Volksbefragung. Das jeweilige Thema dürfe auch nicht in Widerspruch zu grund-, völker- und europarechtlichen Verpflichtungen stehen, erklärte Kurz, Referenden über die Mitgliedschaft in der EU oder in sonstigen internationalen Organisationen sollen auf diesem Weg überhaupt nicht zulässig sein.

“Wir stehen zur Europäischen Union”, betonte Strache nach gegenteiligen “Unterstellungen und Unschärfen” Richtung FPÖ. Kurz erklärte, eine proeuropäische Regierung sei für ihn ohnehin “eine Selbstverständlichkeit”.

Aus dem Regierungsprogramm hob Kurz unter anderem auch die hervor. Die Steuerquote wolle man bis zum Ende der Legislaturperiode Richtung 40 Prozent senken. 2018 werde man erste Schritte für kleine und ganz kleine Einkommen setzen, kündigte Kurz an. Der Familienbonus soll 2019 kommen. Außerdem bewarb er etwa die Reform der Mindestsicherung, , Deregulierung, , eine Stärkung der Polizei, den oder die .

Kurz und Strache verteidigen Regierungsprogramm

Strache verteidigte unter anderem einmal mehr das Aus für das geplante Rauchverbot in der Gastronomie und die Wiedereinführung der Ziffernnoten. Die Frage der Zwangsmitgliedschaft will man lösen, indem man die Kammern zum Gespräch lädt. Er sei überzeugt, dass die Verantwortlichen gute Vorschläge machen, meinte Strache. Der Wirtschaftskammer gab er den Denkanstoß, ob es wirklich mehrere Umlagen brauche, der Arbeiterkammer, ob es notwendig ist, dass auch kleine Einkommen einen Beitrag leisten müssen.

Das könne die Basis für eine echte Veränderung in Österreich sein, gab sich Kurz jedenfalls überzeugt. Auch Strache sah ein “exzellentes und gutes Programm”.

Neben Teilen des Programms stellten die Koalitionsspitzen auch ausnehmend ihre Teams vor, wobei die neuen Minister nicht zugegen waren. Kurz unterstrich, seine Ankündigungen wahrgemacht zu haben, viele Experten und Frauen in die Regierung zu holen. Strache nannte auch noch einen eher ungewöhnlichen Grund, warum er sich freut, dass die Verhandlungen endlich abgeschlossen sind: “Norbert Hofer konnte sich endlich wieder rasieren und seine Mutter findet ihn wieder ansehnlich”, meinte er in Anspielung auf dessen Versprechen, sich erst bei einem erfolgreichen Abschluss wieder seinen Bart zu stutzen.

(APA/Red)

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