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Erdogan: Trump belohnt Israel für Terrorakte

13-12-2017, 10:54

Bei einem Gipfeltreffen Dutzender islamischer Staaten aus Protest gegen die Anerkennung Jerusalems als israelische Hauptstadt durch die USA hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Israel als Terrorstaat attackiert. Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump belohne Israel für seine Terrorakte, sagte Erdogan am Mittwoch in Istanbul.

Die USA müssten ihren rechtswidrigen und provokativen Beschluss daher rückgängig machen. Erdogan rief alle Länder auf, Jerusalem als "Hauptstadt Palästinas" anzuerkennen. "Ich rufe die Staaten auf, die das internationale Recht verteidigen, das besetzte Jerusalem als die Hauptstadt Palästinas anzuerkennen", sagte Erdogan am Mittwoch zur Eröffnung eines Gipfels der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) in Istanbul. Die islamischen Staaten würden niemals "die Forderung nach einem souveränen und unabhängigen Palästina mit Jerusalem als Hauptstadt" aufgeben. Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas erklärte, Jerusalem werde für immer die Hauptstadt Palästinas sein.

Ohne Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines palästinensischen Staates werde es keinen Frieden und keine Stabilität in Nahost geben, so Abbas weiter. Die Entscheidung des US-Präsidenten Donald Trump, Jerusalem als israelische Hauptstadt anzuerkennen, verstoße gegen internationales Recht, so Abbas. Auch ihre Rolle als Vermittler im Nahost-Friedensprozess hätten die USA verloren, erklärte Abbas beim Sondergipfel der Organisation für Islamische Kooperation (OIC) in Istanbul. Die ganze Welt stehe vereinigt gegen Trumps Entscheidung. Trump habe Israel "Jerusalem als Geschenk gegeben, als ob er eine Stadt in den USA anbieten würde".

An dem Treffen in Istanbul nehmen Staats- und Regierungschefs sowie Minister aus mehr als 50 muslimischen Staaten teil, unter ihnen der iranische Präsident Hassan Rouhani. Die Lage im Nahen Osten hat sich zugespitzt, seit Trump Jerusalem vor einer Woche allen Warnungen zum Trotz als Hauptstadt Israels anerkannte. Die Palästinenser betrachten das seit dem Sechs-Tage-Krieg 1967 von Israel besetzte Ost-Jerusalem als Hauptstadt ihres künftigen Staates. Bisher unterhält kein ausländischer Staat seine Botschaft in Jerusalem. Die radikalislamische Hamas rief nach Trumps Entscheidung zu einer neuen Intifada auf. Bei den früheren Palästinenser-Aufständen ab 1987 und 2000 wurden Tausende Menschen getötet.

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