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Salzburg: ÖVP-Mann Preuner ist neuer Bürgermeister

10-12-2017, 18:54

Bei der Bürgermeister-Stichwahl in der Stadt Salzburg musste bis in den Sonntag-Abend auf ein Ergebnis gewartet werden. Erst nach Auszählung der Wahlkarten stand ein knappes Ergebnis fest. Dieses besagt: Harald Preuner (ÖVP) wird neuer Bürgermeister.

Preuner setzte sich gegen den SPÖ-Kandidaten Bernhard Auinger knapp durch. Auf ihn entfielen 50,32 Prozent der Stimmen, der rote Kandidat sammelte 49,68 Prozent.

Laut dem vorläufigen Endergebnis inklusive der Briefwahlstimmen kam Preuner mit 23.306 Stimmen auf einen Vorsprung von 294 Stimmen gegenüber seinem Konkurrenten Auinger. Die Wahlbeteiligung sank am Sonntag im Vergleich zum ersten Wahlgang (43,79 Prozent) auf 41,37 Prozent, stieg aber im Vergleich zu Bürgermeister-Stichwahl im Jahr 2014 (31,2 Prozent).

"Historisches Ergebnis"

Der künftige Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) sprach gegenüber der APA von einem "historischen Ergebnis". Sein Team habe in den zwei Wochen seit dem ersten Wahlgang noch den Turbo gezündet und sei gerannt, was nur möglich war. "Da sieht man, was eine Partei erreichen kann, wenn sie geschlossen ist und auch den notwendigen Siegeswillen hat."

Er habe immer gehofft, dass noch ein Fenster für ihn aufgehe, und dabei mit der Pensionierung von Ex-Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) spekuliert. "Dass es jetzt anders ausgegangen ist, tut mir für ihn persönlich sehr leid. Aber wenn eine Person stimmig ist, gibt es Möglichkeiten." Er habe auch nie verstanden, dass eine Handelsstadt wie Salzburg immer rot sei. "Das heute war ein klares Signal für das bürgerliche Lager." Er wolle nun noch wichtige Dinge abarbeiten und dann das Ergebnis bei der nächsten regulären Wahl für die ÖVP noch entsprechend ausbauen.

Auinger "enttöuscht"

"Ich bin sehr enttäuscht, wir haben so viel investiert", sagte der gescheiterte SPÖ-Kandidat Bernhard Auinger. Leider habe am Ende die Zeit nicht gereicht. Aber die SPÖ sei weiterhin die stärkste Partei im Gemeinderat, stelle beide Vizebürgermeister und verfüge mit der Bürgerliste (Grüne) über eine Mehrheit. "Ohne uns wird es nicht gehen." Ab nun gelte es, bis zur nächsten Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl den knappen Rückstand von heute noch aufzuholen und das Ergebnis zu drehen.

Dem Ergebnis entsprechend fielen auch die Reaktionen in der Landespolitik aus. "Ich freue mich über das historische Ergebnis. Es hat in der Stadt Salzburg noch nie einen direkt gewählten ÖVP-Bürgermeister gegeben", sagte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) in einer ersten Reaktion. "Harald Preuner hat schon als amtsführender Bürgermeister gezeigt, dass er es kann. Er besticht durch Ruhe und Erfahrung und er schiebt sich nicht in den Vordergrund - das haben die Leute geschätzt." Das Ergebnis sei damit primär ein Erfolg der Person Preuner, aber natürlich auch der ÖVP. Haslauer gratulierte Bernhard Auinger für die gute Performance und bedankte sich bei den beiden Kandidaten für den fairen Wahlkampf.

Glücksfrage?

SPÖ-Landesparteivorsitzender Walter Steidl sagte, man solle den heutigen Erfolg nicht kleinreden. Die Vorzeichen seien mit der immer noch nicht rechtskräftigen Verurteilung Heinz Schadens einfach nicht die besten gewesen. "Uns hat heute das Quäntchen Glück gefehlt." Das Ergebnis sei ein klarer Auftrag, so weiterzuarbeiten wie bisher. "Wir werden weiterhin die brennendsten Themen aufgreifen, dann können wir optimistisch in die nächste Wahl gehen. "Der Auftrag gilt auch für die bevorstehende Landtagswahl, damit nicht das ganze Land schwarz oder türkis eingefärbt wird." Denn aus Wien sei bereits Ungemach im Anzug.

Salzburg zurückgetretener Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) gratulierte in einer ersten Reaktion dem Wahlsieger Preuner. "Und ich gratuliere auch Bernhard Auinger, der es aus dem Stand heraus fast geschafft hätte. Der Unterschied in Prozenten ist nur geringstfügig." Auinger sei einfach zu wenig Zeit geblieben. In den nächsten eineinhalb Jahren bis zur Wahl habe er als Vizebürgermeister mit Ressorts bessere Möglichkeiten sich zu profilieren."

Richard Hildmann (ÖVP):  5. Mai 1945 bis 15. April 1946
Anton Neumayr (SPÖ): 15. April 1946 bis 2. Jänner 1952
Stanislaus Pacher (SPÖ): 2. Jänner 1952 bis 18. November 1957
Alfred Bäck (SPÖ): 18. November 1957 bis 28. September 1970
Heinrich Salfenauer (SPÖ): 28. September 1970 bis 12. September 1980
Josef Reschen (SPÖ): 12. September 1980 bis 7. März 1990
Harald Lettner (SPÖ): 7. März 1990 bis 25. November 1992
Josef Dechant (ÖVP): 25. November 1992 bis 30. April 1999
Heinz Schaden (SPÖ): 30. April 1999 bis 20. September 2017
Harald Preuner (ÖVP):  ab 14. Dezember 2017, davor interimistisch

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