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Hamas ruft offiziell zu neuem Palästinenser­auf­stand auf

7-12-2017, 09:46

Jerusalem gilt als eines der und als einer der fundamentalen Streitpunkte in dem seit Jahrzehnten schwelenden Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern. Da können vermeintlich kleine Entscheidungen wie die Verlegung einer Botschaft große Auswirkungen haben. Tagelang hatte die internationale Staatengemeinschaft Donald Trump vor diesem Schritt gewarnt.

Mit der gestrigen Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels anzuerkennen und die damit verbundene Entscheidung der Verlegung der US-Botschaft aus Tel Aviv wurde nun, die "Büchse der Pandora geöffnet", sagte der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim noch am Mittwoch. Der Schritt sei ein Beispiel für "totale Verantwortungslosigkeit" und werde schwere Konsequenzen für den Frieden in der Region haben.

Ins Herz des "zionistischen Feindes"

Am Donnerstag rief die Hamas nun zu einem neuen Aufstand der Palästinenser gegen Israel auf. Die neue Intifada sollte ins Herz des „zionistischen Feindes“ getragen werden, sagt Hamas-Anführer Ismail Hanijeh in einer Rede im Gaza-Streifen.

Die bereits zuvor von hochrangigen Regierungsvertretern angekündigte Entscheidung des Weißen Hauses hat mit Ausnahme von Israel in vielen Ländern der Welt teils scharfen Protest hervorgerufen. "Die US-Unterstützung für Israel ist sehr stark, die Kurve steigt immer weiter an", sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu. Vor allem die arabischen Nachbarn Israels reagierten indes empört.

Foto: REUTERS/MOHAMMED SALEM Bild: Anführer der Hamas: Ismail Haniyeh

Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen ist einer prominenten pro-iranischen Miliz im Irak zufolge ein legitimer Grund, US-Truppen im Irak anzugreifen. Der Anführer der Harakat Hisbollah al-Nudschaba, Akram al-Kaabi, nennt Trumps Entscheidung zudem "dumm".

Der Irak fordert die USA auf, ihre Entscheidung zurückzunehmen. Die US-Regierung müsse dies tun, um eine gefährliche Eskalation zu vermeiden, die Extremismus schüre, teilt die irakische Regierung mit. Zudem würde ein Umfeld geschaffen, das Terrorismus begünstige.

Die Vereinigten Arabischen Emirate verurteilen die Entscheidung. Das Außenministerium sei zutiefst beunruhigt über die Auswirkungen auf die Stabilität der Region wegen der Emotionen, die der Entschluss bei Arabern und Muslimen hervorrufe, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur WAM eine Mitteilung des Ministeriums.08.02 Uhr - Die Türkei kritisiert Trumps Vorgehen. Die Entscheidung missachte komplett eine UN-Resolution, sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan. Die Anerkennung könne die Region in Flammen setzen.

Mit seiner Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt hat US-Präsident Donald Trump nach Ansicht des palästinensischen Chefunterhändlers "jegliche Chance auf eine Zwei-Staaten-Lösung zerstört". Saeb Erekat sagte am Mittwochabend sichtlich aufgebracht, Trumps Schritt widerspreche völlig den Friedensverträgen zwischen Israel und den Palästinensern.

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