Der Vorsitzende der AfD-Fraktion im Bundestag, Alexander Gauland, verzichtet nach Medieninformationen auf dem Parteitag in Hannover auf eine Kandidatur für den Parteivorsitz.
Damit mache er den Weg dafür frei, dass der bisherige Vorsitzende Jörg Meuthen und der Berliner Landes- und Fraktionschef Georg Pazderski die Partei gemeinsam als Doppelspitze führen könnten, berichtete das Onlineportal faz.net am Samstag unter Berufung auf Parteikreise.
Die Einigung kam demnach zustande, weil Pazderski auf bestimmte Zuständigkeiten als Bundesvorsitzender verzichten wird. So solle er in der Führung nicht für die Bundesgeschäftsstelle in Berlin zuständig sein, hieß es.
Pazderski hatte in den vergangenen Wochen vor allem im gemäßigten Lager um Unterstützung geworben. Meuthen, der ins Europaparlament wechselt, hat trotz seines wirtschaftsliberalen Hintergrundes viele Unterstützer im rechtsnationalen Flügel der Partei. Er leitet die AfD seit dem Ausscheiden von Frauke Petry alleine.
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Mehrere tausend Menschen sind in Hannover zu einer gegen den AfD-Bundesparteitag aufgebrochen. Rund 6000 Demonstranten zogen nach Polizeiangaben am Samstagmittag vom Kongresszentrum, wo die rechte Partei tagt, in Richtung Stadtzentrum. Dort versammelten sich bereits weitere Demonstranten. Die Kundgebung steht unter dem Motto „Unser Hannover - bunt und solidarisch! - Protest gegen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus“.
Bei Protesten gegen den AfD-Parteitag wurden am Samstagmorgen mehrere Polizisten und mindestens ein Demonstrant verletzt. Um Blockaden aufzulösen, setzte die Polizei auch einen Wasserwerfer ein. Zehn Demonstranten wurden nach Polizeiangaben bis zum Mittag in Gewahrsam genommen.