Kämpfer der pakistanischen Taliban haben am Freitag ein Studentenheim in der nordwestpakistanischen Stadt Peshawar gestürmt und dabei 13 Menschen verletzt. Alle fünf Angreifer seien getötet worden, berichtete ein Sprecher der Polizei, Mohammad Nadeem, gegen 11.00 Uhr (Ortszeit), etwa zwei Stunden nach Beginn des Angriffs.
Verletzt wurden demnach acht Studenten, vier Mitglieder der Sicherheitskräfte und ein Wächter. Zum Zeitpunkt des Angriffs hielten sich etwa 100 Menschen in dem Haus auf.
Zwei bis drei Bewaffnete seien in das Landwirtschaftliche Ausbildungsinstitut in Peshawar eingedrungen und hätten wahllos um sich geschossen, sagte der örtliche Polizeichef Muhammad Tahir Khan der Nachrichtenagentur AFP.
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Der Sprecher der radikalislamischen pakistanischen Talibangruppe Tehrik-e Taliban Pakistan (TTP) reklamierte die Tat für seine Organisation. Kämpfer der Gruppe hätten das Gebäude attackiert, weil es ein "geheimes Büro des pakistanischen Geheimdienstes ISI" sei, hieß es.
Nach Polizeiangaben handelte es sich bei dem angegriffenen Gebäude um die Studentenunterkünfte der staatlichen Landwirtschaftsbehörde gegenüber der Islamia-Universität. Der Angriff habe gegen 8.40 Uhr begonnen. Die Angreifer hätten Burkas getragen, sagte Polizeisprecher Nadeem. Medien berichteten von Schusswechseln und einer Explosion. In Pakistan wird am Freitag der Geburtstag des Propheten Mohammed gefeiert, weshalb viele der Bewohner das Gebäude noch nicht verlassen hatten.
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Angriffe von Islamisten auf staatliche Stellen sind in Pakistan in den vergangenen Jahren nach massiven Militäroperationen gegen einige der vielen Extremistengruppen im Land stark zurückgegangen. Trotzdem gibt es weiterhin Angriffe. Im Jänner 2016 hatten pakistanische Taliban die Bacha-Khan-Universität im nordpakistanischen Charsadda angegriffen und mindestens 20 Menschen getötet.
Der Angriff ereignete sich an dem Tag, an dem Pakistan den Geburtstag des Propheten Mohammed feiert. Landesweit gab es deshalb verstärkte Sicherheitsvorkehrungen. Die Sicherheit war auch verstärkt worden, nachdem es zuletzt schwere Ausschreitungen in mehreren Städten des Landes im Zuge von Anti-Blasphemie-Protesten gegeben hatte.