Wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Spionagetätigkeiten im Auftrag der Türkei sind 29 Verdächtige in Ägypten in Untersuchungshaft genommen worden. Wie das Büro des Generalstaatsanwalts am Mittwoch in Kairo mitteilte, wird den Verdächtigen vorgeworfen, in Zusammenarbeit mit dem türkischen Geheimdienst versucht zu haben, der ägyptischen Muslimbruderschaft wieder zur Macht zu verhelfen.
Demnach sollen sie ägyptischen Staatsbürgern unter anderem einen Dienst für internationale Telefonanrufe angeboten haben - und Informationen aus abgehörten Gesprächen an den türkischen Geheimdienst weitergeleitet haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden bei Hausdurchsuchungen Computer mit Abhörprogrammen bei den Verdächtigen gefunden. Weitere Verdächtige sind demnach auf freiem Fuß.
Die Beziehungen zwischen Ankara und Kairo sind stark angespannt, seit das ägyptische Militär den islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi im Jahr 2013 gestürzt hatte. Die Türkei hatte dies als Putsch verurteilt. Zahlreiche Mitglieder der in Ägypten heute verbotenen Muslimbruderschaft Mursis fanden seitdem in der Türkei Zuflucht.