"Ich spreche nur schlecht Deutsch, ich brauche einen Dolmetsch." Mit diesen Worten begrüßte Papst Franziskus am Donnerstagvormittag Alexander Van der Bellen. Der Papst empfing das österreichische Staatsoberhaupt in seiner Privatbibliothek im Vatikan, die Audienz war für eine halbe Stunde anberaumt.
Als Geschenk brachte Van der Bellen etwas aus seiner Heimat mit: Drei Brotlaibe aus dem Kaunertal, Tirol."Das müsste man jetzt nehmen und brechen", so der Papst.
Bei der Audienz ging es vor allem um die Themen Flüchtlingspolitik, Klimaschutz und die Zukunft Europas sein. In diesen Fragen liegen der ehemalige Grünen-Politiker, der sich selbst als Agnostiker bezeichnet, und das katholische Kirchenoberhaupt eng zusammen.
Foto: APA/AFP/POOL/ALBERTO PIZZOLI Van der Bellen (73) erklärte, wie sehr er den Einsatz von Papst Franziskus (80) im Sinne der Humanität schätze - etwa in Bezug auf den Klimawandel, der noch mehr Menschen zu Flüchtlingen machen werde.
Franziskus hatte in den vergangenen Monaten des Öfteren Solidarität mit Flüchtlingen eingefordert und die Abschottungspolitik Europas kritisiert.
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Van der Bellen ist mit seiner Frau Doris Schmidauer in den Vatikan gereist. Am Nachmittag werden die beiden dem Souveränen Malteser Ritterorden einen Besuch abstatten. Der Orden will dabei vor allem seine internationalen humanitären Aktivitäten vorstellen.
Danach tritt der Bundespräsident die Heimreise an. Ursprünglich hätte der Besuch bis Freitag dauern sollen. Er wurde aber verkürzt, am Freitag will sich Van der Bellen bereits über die Regierungsverhandlungen in Wien Bericht erstatten lassen. Zuletzt hatte er ja mit seiner Ansage, er werde den , aufhorchen lassen.