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Andreas Schieder will Wiener Bürgermeister werden

15-11-2017, 13:51

SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder wird gegen den Wiener SPÖ-Wohnbaustadtrat Michael Ludwig in eine Kampfabstimmung um das Amt des Wiener Bürgermeisters gehen. Das berichtet ein KURIER-Leser und Mittwochmittag auch Schieder.

Woher der KURIER-Leser es wusste? Er wurde Zeuge eines Treffens in einer Wiener Pizzeria, wo die SPÖ-Frauen Renate Brauner (amtsführende Stadträtin in Wien und lange Häupls Stellvertreterin) und Sandra Frauenberger (amts-führende Wiener Stadträtin für Gesundheit, Soziales und Generationen) auf Schieder einredeten – er müsse antreten.

Brauner und Frauenberger mögen Ludwig gar nicht, um es höflich zu formulieren. Sie fürchten, er würde die SPÖ in Richtung FPÖ öffnen. Und sie fürchten wohl auch um ihren Job in der Stadtregierung. Die Ludwig-Freunde wiederum berichten, dass sich auch Bezirke innerhalb des Gürtels für den Wohnbaustadt aussprechen.

>>> Kommentar:

Nachdem die Gerüchteküche brodelte, deklarierte sich Schieder kurz nach 13 Uhr, in den Ring zu steigen. Als amtsführender Klubobmann im Parlament ist er neben Christian Kern noch Oppositionsführer im Parlament. Damit ist die Kampfabstimmung perfekt. Stadtrat Ludwig werde an seiner Kandidatur auf jeden Fall festhalten, sagen Freunde.

Wobei es auch Insider in der Wiener SPÖ gibt, die Schieder lieber als Spitzenkandidaten bei der nächsten Europawahl sehen würden. Dort ist mit Evelyn Regner derzeit eine kompetente, aber wenig bekannte Politikerin am Ruder.

Der Richtungsstreit in der SPÖ tobt schon seit Jahren. Es geht, grob verkürzt, um eine Öffnung hin zur FPÖ und freiheitlichen Themen einerseits, oder eine klare Politik nach links andererseits.

So oder so, SPÖ-Wien-Chef Michael Häupl, der bald sein Bürgermeisteramt und den Parteivorsitz ab- und übergeben will, hat es bisher verabsäumt, einen Nachfolger aufzubauen.

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