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Neuer FPÖ-Bundesrat posierte auf Foto mit "Hitlergruß"

15-11-2017, 12:09

Die FPÖ Niederösterreich entsendet einen neuen Mandatar in den Bundesrat, der erst vor drei Jahren mit einer "Hitlergruß"-Geste auf einem Foto für Aufregung sorgte.

Der Wechsel in der Länderkammer wurde notwendig, nachdem der ehemalige Bundesrat Werner Herbert für die FPÖ NÖ in den Nationalrat eingezogen ist. Als Ersatz wird nun der Tullner Andreas Bors seitens des Freiheitlichen Landtagsklubs in den Bundesrat entsandt. Bors sei mit 28 Jahren der "jüngste Bundesrat Österreichs" und wird in einer FPÖ-Aussendung als "talentierter, hoch motivierter und junger Mann" beschrieben.

Jugendfoto mit ausgestrecktem rechten Arm

Als noch jüngerer Mann zeigte sich Bors aber in einem anderen, problematischen Zusammenhang offenbar hoch motiviert. 2014 wurde den Bezirksblättern Niederösterreich ein Foto zugespielt, das ihn mit erhobenem rechten Arm zeigt. Bors, damals Tullner Bezirksparteichef, bezeichnete das Foto im Gespräch als "Momentaufnahme". "Ich war damals ein junger Bub mit 17 und es war Alkohol im Spiel", sagte er.

Mit Nationalsozialismus habe er "nie etwas am Hut gehabt". Entstanden sei das Foto 2006 auf einer privaten Silvesterfeier in Tulln. Was man auf dem Bild sieht, "ist kein Hitlergruß", sagte Bors 2014 gegenüber dem KURIER. "Das waren Fan-Gesänge für Rapid." Bei Rapid zeigte man sich damals empört. "Wir lassen uns nicht als Ausrede missbrauchen", sagte der Vereinssprecher dem KURIER. "Rechtsextremes Gedankengut hat bei uns keinen Platz. Mit solchen Gesten werden keine Anfeuerungsgesänge begleitet."

Foto: /Rfj tulln

Rasche Rückkehr nach Ruhendstellung

Weil der Verfassungsschutz damals mit der Sache betraut worden ist, zog Bors rasch Konsequenzen und stellte alle Funktionen ruhend.

Als sich der erste Rauch verzogen hatte, wurde Bors in der Landespartei aber rasch rehabilitiert. Er arbeitete wieder als Stadt- und Bezirksparteiobmann der FPÖ Tulln und als Regionalreferent bei der FPÖ NÖ. Im Jahr 2016 bekam Bors sogar die Leitung der Regionalreferenten übertragen. Nun soll der Regionalpolitiker für die FPÖ in die zweite Kammer des Parlaments einziehen.

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