Donald Trumps früherer Wahlkampfmanager Paul Manafort wird nach CNN-Informationen in den Ermittlungen um die Russland-Affäre angeklagt. Er werde sich bereits in Kürze der Bundespolizei FBI stellen und damit eine Festnahme in seinem eigenen Haus vermeiden, berichtete der Sender am Montag unter Berufung auf eine namentlich nicht genannte Quelle. Was Manafort genau vorgeworfen wird, blieb zunächst unklar.
Vermutungen gehen dahin, dass er sich im Zusammenhang mit früheren Ukraine-Geschäften und möglicherweise Geldwäsche verantworten soll und nicht in direktem Zusammenhang mit dem Kern der Untersuchungen des FBI-Sonderermittlers Robert Mueller.
Dabei geht es um den Vorwurf russischer Einflussnahme auf die US-Präsidentenwahl und um die Frage, ob das Wahlkampflager des am Ende siegreichen republikanischen Kandidaten Donald Trump dabei mit Moskau zusammengearbeitet hat.
Knapp ein Jahr nach der US-Präsidentenwahl waren für heute die ersten Festnahmen zur Russland-Affäre erwartet worden. Den Sendern CNN und NBC zufolge wurden bereits am Freitag (Ortszeit) gerichtliche Anklagen beschlossen, aber zunächst unter Verschluss gehalten.
Viele juristische Experten äußerten am Wochenende die Vermutung, dass erste Anklagen eher Nebenaspekte betreffen könnten. In diesem Zusammenhang wurde neben Manafort auch der Name des Ex-Sicherheitsberaters Michael Flynn genannt. Bei Flynn könnte es neben seiner früheren Lobbytätigkeit zugunsten der Türkei auch um Falschaussagen zu Gesprächen mit einem Moskauer Vertreter über Russland-Sanktionen gehen.
Russland wird direkte Wahlbeeinflussung vorgeworfen. In diesem Zusammenhang untersucht Mueller, ob es dabei eine Zusammenarbeit zwischen dem Wahlkampflager von rump und Moskau gegeben und ob sich der jetzige Präsident später der Rechtsbehinderung schuldig gemacht hat.
Die Ermittlungen haben sich allerdings im Laufe der Zeit vielfach verästelt. So geht es seit Längerem auch um die Untersuchung fragwürdiger Geschäfte und Geschäftspraktiken von ehemaligen Trump-Mitarbeitern, die nichts oder nur wenig mit dem Kern der Untersuchungen zu tun haben.
Als sicher gilt, dass Muellers Ermittlungen mit der etwaigen Enthüllung erster Anklagen noch lange nicht abgeschlossen sind. Trump selber wies am Sonntag Vorwürfe einer Zusammenarbeit seines Lagers mit Russland erneut als eine reine Erfindung der Demokraten zurück, die damit "böse" politische Zwecke verfolgten. Auch solle mit dem derzeitigen "Russland-Gerede" von den Plänen der Republikaner für eine "historische" Steuerreform abgelenkt werden, twitterte Trump.