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So national wird der neue Nationalrat

24-10-2017, 11:48

Wenn am 9. November im Großen Redoutensaal der Wiender Hofburg der neue Nationalrat angelobt wird, kommt mit Martin Graf nicht nur ein ehemaliger Dritter Präsident zurück in den Nationalrat. Das FPÖ-Urgestein ist zudem Mitglied der deutsch-nationalen schlagenden Burschenschaft "Olympia", die vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands () als rechtsextrem eingestuft wird. Und Graf ist nicht allein: Gleich 21 der 51 Nationalratsabgeordneten der FPÖ sind nach Angaben des DÖW "völkisch korporiert", ein Rekordwert in der Geschichte der Zweiten Republik. Zum Vergleich: Zur Zeit von Schwarz-Blau I waren gerade einmal acht Abgeordnete korporiert.

Foto: APA/ROLAND SCHLAGER Neben Martin Graf sind noch zwei weitere "Olympioniken" im Nationalrat vertreten. Neun weitere FPÖ-Abgeordnete sind Mitglieder in anderen akademischen Burschenschaften, sechs sind in Pennälerverbindungen - darunter auch Parteichef Heinz-Christian Strache. Dazu kommen noch zwei Mitglieder von akademischen Corps und einer Mädelschaft.

Buchautor warnt vor "Machtergreifung"

Ende August hatte der Journalist und Autor Hans-Henning Scharsach in seinem neuen Buch "Stille Machtergreifung: Hofer, Strache und die Burschenschaften" den Einfluss der deutschnationalen Korporierten auf die Führung der Freiheitlichen beschrieben. Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache und vier seiner fünf Stellvertreter sowie 20 von 33 Mitgliedern des Parteivorstandes sind Scharsach zufolge völkisch Korporierte, ebenso werden sechs von neun Landesparteien von ihnen dominiert.

"Ein rechtsextremer, demokratie- und verfassungsfeindlich agierender Akademikerklüngel hat die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) unterwandert, danach dominiert und zuletzt in Besitz genommen", sagte Scharsach damals. FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl sah in dem Buch ein als Sachbuch getarntes "FPÖ-Bashing" und forderte, auch die roten und schwarzen Netzwerke aufzuarbeiten.

Die Mandatsverteilung im Nationalrat

Anmerkung: Basis der Mandatsverteilung ist der des -Redakteurs und Wahl-Experten , der bekannt gewordene Umreihungen und Mandatsverzichte berücksichtigt und den Stand vor der Angelobung einer neuen Regierung widerspiegelt.

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