Die meisten Nennungen konnte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache verbuchen, der im Regionalwahlkreis Wien-Süd beachtliche 20.539 Vorzugsstimmen erhielt. Auf der Landesliste waren es 3.412. Der SPÖ-Spitzenkandidat, Bundeskanzler Christian Kern, musste sich mit 7.020 Vorzugsstimmen begnügen, wobei er nur auf der Landesliste als Spitzenkandidat zu finden war. Mit Ulrike Lunacek kandidierte in Wien noch eine weitere Bundes-Spitzenkandidatin, nämlich ebenfalls ganz oben auf der Landesliste (1.317 Vorzugsstimmen) und im Wahlkreis Süd-West (2.487).
Josef Cap ritterte um das Grundmandat im Wahlkreis Nord-West (also in Ottakring, Hernals, Währing, Döbling, Anm.) um den Verbleib. Es gelang ihm aber – relativ knapp – nicht, die Listenerste Nurten Yilmaz zu überholen, die dank Grundmandat wieder im Hohen Haus sitzen wird. Caps 5.435 Vorzugsstimmen waren um knapp 500 zu wenig.
ÖVP-Gerstl hätte theoretisch Vorreihung schaffen können
Der einzige, der theoretisch eine Vorreihung geschafft hätte, ist der ÖVP-Nationalratsabgeordnete Wolfgang Gerstl aus Penzing. Er hätte in seinem Regionalwahlkreis Wien Süd-West, wo er als Spitzenkandidat angetreten ist, mit 3.702 Vorzugsstimmen die niedrigere, interne ÖVP-Hürde übersprungen. Die Schwarzen haben dort aber ohnehin ein Grundmandat geschafft, somit bleibt Gerstl fix im Parlament.
Gudenus und Meinl-Reisinger verzichten auf Mandat
Knapp an der Hürde schrammte die Wiener ÖVP-Gemeinderätin Gudrun Kugler vorbei, deren 2.040 Vorzugsstimmen zumindest für eine Vorreihung zu wenig waren. Jedoch: Sie kandidierte im Wahlkreis Wien-Nord, wo die ÖVP dieses Mal – durchaus überraschend – ein Grundmandat erzielte. Damit wird sie im nächsten Nationalrat vertreten sein. Andere, die aufgrund ihres Listenplatzes die Möglichkeit dazu hätten, bleiben dem Rathaus erhalten: So haben unter anderem bereits der Wiener Vizebürgermeister Johann Gudenus (FPÖ) und die Wiener NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger den Verzicht auf die ihnen zustehenden Mandate erklärt.
APA/Red.