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Nationalratswahl 2017: Briefwahl-Auszählung könnte bis Dienstag dauern

1-01-1970, 00:00

Geschätzt mehr als 700.000 Briefwahlkuverts haben die Bezirkswahlbehörden heute ab 9.00 Uhr (früher ist laut VfGH streng verboten) aufgeschlitzt und dann die Stimmzettel ausgewertet. Bei der aufgehobenen Bundespräsidenten-Stichwahl im Mai 2016 waren 750.000 Wahlkarten auszuzählen. Aber diese Übung war vergleichsweise leicht: Denn es gab nur zwei Kandidaten, während bei der NR-Wahl – je nach Bundesland – zwischen zehn und 13 Parteien am Stimmzettel standen. Auch durch die Vorzugsstimmen (mit deren richtiger Vergabe allein schon eine Partei gültig gewählt wäre) sind die NR-Stimmzettel aufwendiger auszuzählen.

Briefwahl-Auszählung zur Nationalratswahl wird mit Spannung erwartet

Dennoch – und obwohl es damals nur etwas mehr als 600.000 Wahlkarten waren – konnte schon bei der Wiederholung der BP-Stichwahl im Dezember der Innenminister das vorläufige Ergebnis inkl. Briefwahl erst Dienstag zu Mittag verkünden. Denn der nach Wahlberechtigten größte Wahlkreis, Innsbruck-Land, unterbrach in der Nacht die Auszählung – begründet damit, dass man mit den strengen VfGH-Vorgaben nicht schneller auswerten habe können. Die Spannung war damals freilich nicht mehr allzu groß, lag Alexander Van der Bellen doch schon in der Urnenwahl klar vor Norbert Hofer.

Diesmal warten allerdings einige Parteien gespannt auf die Briefwahl-Auszählung: Für SPÖ (26,75 Prozent am Sonntag) und FPÖ (27,35) wird sich erst damit endgültig entscheiden, ob sie Zweite oder Dritte wurden. Die Liste Pilz kann zwar ziemlich, aber doch nicht hundertprozentig sicher sein, mit 4,14 Prozent vom Wahlsonntag tatsächlich in den Nationalrat zu kommen. Und auch der eine oder andere Grüne wird – in Erinnerung daran, dass die Briefwähler die aufhobene BP-Stichwahl im Mai zugunsten Van der Bellens gedreht haben – vielleicht doch noch leise hoffen, dass aus dem 3er noch ein 4er wird. Dafür müssten die Grünen allerdings noch wesentlich stärker bei der Briefwahl zulegen als die Hochrechner für sie (angesichts früherer Wahlen) ohnehin schon eingepreist haben.

(APA/Red)

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