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So wurde bei den Parteien nach der Wahl gefeiert

1-01-1970, 00:00

NEOS feierten stilgerecht

Stilgerecht haben die NEOS ihr passables Abschneiden bei der gefeiert. Im Wiener Club Cafe Leopold im Museumsquartier war praktisch jeder Quadratmeter doppelt besetzt. “Es sind uns gute Schritte gelungen”, lobte Spitzenkandidat Matthias Strolz seine Mitstreiter. Selbst Listenzweite Irmgard Griss taute auf und bot allen das Du-Wort an.

Bereits am frühen Abend war die hippe Location, die die Neos für ihre Wahlparty gebucht hatten, völlig überlaufen. Endgültig euphorische Stimmung kam auf, als Strolz, Griss und Wahlkampfleiter Nikola Donig gegen 21.30 Uhr über die Stiege hinaufmarschierten. Einmal durch die Menge gekämpft, sprach Strolz seinen pinken Mitstreitern und Kandidaten erst einmal einen herzlichen Dank aus. “Wir haben einen Wahlkampf hingelegt, der von Anfang an positiv mit großer Kraft geführt war”, sagte er nach seinem Einzug, der von Queens “Dont stop me now” begleitet war.

Auch Griss zeigte sich für ihre Verhältnisse in Partylaune. “Ich fühle mich in der NEOS-Familie sehr, sehr wohl”, wandte sie sich an ihre Fans, die bereits zuvor “Irmgard, Irmgard” skandiert hatten. Ihr Angebot lautete, “euch allen kollektiv das Du-Wort anzubieten.”

Weinen und tanzen mit Ulrike Lunacek

Emotionen und viel Jubel gab es Sonntagabend in der Wahlzentrale der Grünen für Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek. Unter Tränen dankte sie allen und rief: “Wir Grüne leben weiter, und wir werden wieder stärker.” Dann wiegte sie sich mit Bundessprecherin Ingrid Felipe und Geschäftsführer Robert Luschnik zu “I am what I am”, bis Unterstützer die Bühne stürmten und alles in Umarmungen unterging.

Als Lunacek am späteren Abend im weiterhin gut gefüllten Wiener “Metropol” eintraf, wurde sie mit minutenlangem Applaus begrüßt. Sie lobte alle Unterstützer für ihren Einsatz im Wahlkampf der Grünen. Es gehe um die Bekämpfung des Klimawandels und den Einsatz für Menschenrechte und Menschenwürde. “Das braucht es”, meinte sie, und starke Grüne wären dafür notwendig. Der dennoch geringe Wählerzuspruch,”das tut weh”.

Dennoch versprühte sie Optimismus. Sie verwies auf die vielen Mandatare der Grünen von den Landtagen bis in die Gemeinden, aber auch auf die Basis der Partei. “Wir werden es wieder schaffen, die Grünen in Österreich groß und stark zu machen, um zu zeigen, warum es uns geben muss in Österreich”, sagte Lunacek.

FPÖ-Fans feierten zu Rammstein-Klängen in Marx-Halle

Am späten Sonntagabend haben die Anhänger der FPÖ in der Marx-Halle ausgelassen das Wahlergebnis gefeiert. Getanzt und gesungen wurde zu Klängen von Rammstein sowie zur inoffiziellen FPÖ-Hymne “Immer wieder Österreich”. Es wurde reichlich getrunken und rot-weiß-rote-Fahnen wurden geschwungen. Parteiprominenz war vor dem Eintreffen von Parteichef Heinz-Christian Strache noch wenig zu sehen.

Der burgenländische Obmann Johann Tschürtz zeigte sich auf APA-Anfrage zuversichtlich, dass die FPÖ der nächsten Regierung angehören werde. Das sei sowohl mit der ÖVP als auch mit der SPÖ möglich, wie sich das in Oberösterreich bzw. dem Burgenland gezeigt habe. Er persönlich habe keine Präferenz, vieles hänge von den Persönlichkeiten ab.

Der Wiener Klubobmann Dominik Nepp hätte auch nichts gegen eine Regierungsbeteiligung. Das hänge aber davon ab, ob man bestimmte Inhalte umsetzen könne. Auch er ließ nicht durchklingen, ob das mit der SPÖ oder der ÖVP leichter ginge. Die SPÖ sei jedenfalls aus seiner Sicht gespalten. Die Sozialdemokraten müssten sich entscheiden, ob sie den Kurs des Wiener Bürgermeisters Michael Häupl oder jenen das burgenländischen Landeshauptmanns Hans Niessl einschlagen wollen.

Erleichterte Steh-Party bei der SPÖ

Rund um das Burgtheater sind am Sonntagabend viele Steine von vielen roten Herzen geplumpst. Angesichts der Aussicht auf Platz zwei nach dem derzeit prognostizierten Endergebnisses herrschte bei der Wahlparty der SPÖ Erleichterung vor. Die schlug sich allerdings weniger in ausgelassener Feierstimmung nieder – die roten Fans standen bevorzugt ins Gespräch vertieft auf dem Areal umher.

Rund 1.000 Gäste wurden nach Parteiangaben gegen 22:00 Uhr noch gezählt. Sie verteilten sich vor allem zwischen Parteizentrale und Festzelt. Ins Zelt selber wurden sie dann beordert, als der Live-Einstieg in die “Zeit im Bild 2” des ORF nahte. Da wurde die Atmosphäre auch kurz überschwänglich – bevor man sich dem gemeinsamen Public Viewing der “ZiB 2” widmete. Solidaritätsapplaus gab es dabei übrigens für den Kurzbericht über die abgestürzten Grünen.

Parteivorsitzender Christian Kern schaute nicht mehr vorbei, auch weitere hochrangige SPÖ-Prominenz war kaum zu sichten. Mit Ausnahme der Wiener Partei: Deren Vertreter präsentierten sich besonders gut gelaunt, so manche Funktionäre konnten einzelne Bezirksergebnisse selbst kaum glauben.

(APA/Red)

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