SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christoph Matznetter hat das in einer ersten Reaktion bedrückt kommentiert. Die SPÖ werde sich einer Einladung zu Regierungsgesprächen "nicht verweigern", sagte er trotz des klaren Verlusts von Platz eins - doch es werde "mit hoher Wahrscheinlichkeit der Ball nicht bei uns liegen", wenn die SPÖ auf Platz drei lande.
Foto: KURIER/Gilbert Novy SPÖ-Chef und Bundeskanzler Christian Kern hatte im September angekündigt, die SPÖ werde in Opposition gehen, wenn sie den ersten Platz verliert. Darauf angesprochen, meinte Matznetter, man werde, so man gefragt werde, "selbstverständlich" reden - doch "es wird sehr knapp, was den zweiten Platz betrifft". "Ich hätte heute gern ein besseres Ergebnis kommentiert", so Matznetter.
Kärntens SPÖ-Vorsitzender Peter Kaiser hat den Wahlsonntag in einer ersten Reaktion gegenüber der APA als "bitteren Tag für die Sozialdemokratie" bezeichnet. Das Ergebnis sei zum Großteil dem "generellen, europaweiten Rechtsruck" zuzuschreiben. Kaiser: "Ganz wichtig: Die SPÖ Kärnten steht hinter unserem Bundeskanzler Christian Kern und wir werden das auch morgen in den Parteigremien vertreten." Selbiges hört man aus der Steiermark. Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer lehnt eine Personaldebatte an der Spitze ab: "Christian Kern soll bleiben".
Auch die SPÖ-Landesparteichefin aus Oberösterreich spricht Kern "volle Loyalität aus Oberösterreich" zu. Sie wolle gerne weiter mit ihm an der Parteispitze zusammenarbeiten, ob in der Opposition oder nicht, darüber werde am Montag im Präsidium entschieden. Diese Frage ließ auch SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder noch offen: "Wir warten einmal das Ergebnis ab", in der Regel erhalte der Erste den Auftrag zur Regierungsbildung. Schieder ortet jedenfalls eine "hohe Wahrscheinlichkeit" für eine schwarz-blaue Regierung.
In Stille haben die niederösterreichischen Sozialdemokraten in der Landesparteizentrale in St. Pölten die erste Hochrechnung zur Kenntnis genommen. "Das Ergebnis ist für uns auf jeden Fall eine Niederlage, auch wenn das Prozentergebnis nicht so schlimm scheint", sagte Landesparteivorsitzender Franz Schnabl in einer ersten Reaktion.
Die SPÖ habe einen "sehr holprigen Wahlkampf" geführt, das sei nicht nur in der Causa Silberstein manifest, sagte Schnabl. Welche Auswirkung die Causa um den Ex-Berater der Partei auf das Ergebnis gehabt habe, sei zu früh zu bewerten. "Es gibt vieles, was man besser machen kann. Wir werden uns das genau anschauen", erklärte der Landesparteichef: "Wir wollen für die Landtagswahl daraus lernen."