Das neue Pfandsystem in Österreich bringt nicht nur Konsumenten Geld zurück, sondern auch Supermärkten spürbare Einnahmen.
Seit Einführung des Einwegpfandsystems am 1. Jänner 2025 erhalten Konsumentinnen und Konsumenten in Österreich für jede zurückgebrachte Plastikflasche oder Aludose 25 Cent zurück. Die Abgabe wird beim Kauf automatisch aufgeschlagen – bei Rückgabe in Supermärkten oder anderen Sammelstellen erfolgt die Rückvergütung. Weniger bekannt ist, dass auch die Rücknahmestellen selbst an jeder zurückgebrachten Verpackung mitverdienen.
Vergütung für Rücknahmestellen
Für die Organisation des Systems ist „Recycling Pfand Österreich“ zuständig. Die Institution zahlt eine sogenannte „Handling Fee“ – eine Aufwandspauschale – an Rücknahmestellen. Diese soll den logistischen und personellen Aufwand abgelten, der mit der Rücknahme und Lagerung der bepfandeten Gebinde verbunden ist. Die Höhe variiert je nach Materialart und Rücknahmeart.
Automaten bringen mehr Geld
Bei Rücknahme mittels Automaten erhalten Händler für eine Kunststoffflasche rund 3,99 Cent, für eine Metall-Dose 3,72 Cent. Wird manuell retourniert, sind es 2,88 Cent (Plastik) bzw. 2,61 Cent (Metall). Die Werte basieren auf einem Berechnungsmodell, das bereits 2022 unter Einbindung eines internationalen Experten von der BOKU Wien entwickelt und später von allen Beteiligten anerkannt wurde.
Regelmäßige Überprüfung geplant
Diese Vergütung wird laut „Recycling Pfand Österreich“ regelmäßig überprüft. Noch im Jahr 2025 soll eine unabhängige Evaluierung durch einen Wirtschaftsprüfer stattfinden, um das Modell an aktuelle Kosten anzupassen. Diese Anpassung soll mindestens einmal jährlich erfolgen.
Kritik am System wächst
Trotz der umweltpolitischen Zielsetzung stößt das System nicht überall auf Zustimmung. Einige Konsumenten, insbesondere in Grenzregionen, weichen auf Getränke aus dem benachbarten Ausland aus. Gleichzeitig zeigt sich, dass viele Österreicher die Möglichkeit zur Pfandspende nutzen – ein Zeichen für wachsende Umwelt- und Sozialverantwortung.
Fragen und Antworten zum Einwegpfand in Österreich
Worauf muss in Österreich Einwegpfand gezahlt werden?
Seit 1. Jänner 2025 gilt das Pfand für Einweg-Plastikflaschen und Aluminiumdosen mit einem Füllvolumen von 0,1 bis 3 Litern. Mehrwegverpackungen und Glasflaschen sind ausgenommen.
Wie hoch ist das Pfand in Österreich?
Der Pfandbetrag liegt einheitlich bei 25 Cent pro Einweggetränkeverpackung. Dieser Betrag wird beim Kauf aufgeschlagen und bei Rückgabe wieder ausbezahlt.
Warum erhalten Supermärkte Geld für zurückgebrachte Flaschen?
Die sogenannte „Handling Fee“ dient als Ausgleich für den Aufwand, der durch die Rücknahme und Lagerung der Verpackungen entsteht. Sie wird von der zentralen Organisation „Recycling Pfand Österreich“ ausgezahlt.
Wie hoch ist die Vergütung für Rücknahmestellen?
Bei Rücknahme per Automat erhalten Händler 3,99 Cent für Plastikflaschen und 3,72 Cent für Dosen. Bei manueller Rückgabe sind es 2,88 bzw. 2,61 Cent.