Über 34 Tonnen altes Weltkriegsmaterial wurden im letzten Jahr vom Entminungsdienst (EMD) des Bundesheeres in Österreich entfernt.
995 Mal wurde der EMD zu Einsätzen gerufen, teilte das Verteidigungsministerium am Sonntag in einer Aussendung mit. Die Spezialisten vernichteten beispielsweise 65 Streubomben, 31 Anti-Personen Minen und 44 Bombenblindgänger ab einem Gewicht von 50 Kilogramm und machten diese unschädlich.
Mit den insgesamt 34.687,30 Kilogramm Kriegsmaterial verschiedenster Art könnten bis zu 100 Hochhäuser mit 20 Stockwerken kontrolliert gesprengt werden, wurde erläutert. Die Einsatzgebiete des EMD seien vielfältig. Die Tauchgruppe des Entminungsdienstes barg beispielsweise 571,5 Kilogramm Kriegsmaterialien aus Gewässern; im hochalpinen Gelände wurden 146 Kilogramm Munition und Kriegsmaterial geborgen. "Die Zahlen zeigen, dass das Ende von Funden bei Kriegsrelikten noch lange nicht in Sicht ist ", betonte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP).
Der EMD vernichtete auf Sprengplätzen des Bundesheeres 14,91 Tonnen des geborgenen Kriegsmaterials mittels Sprengung. Etwa 4,8 Tonnen Infanteriemunition wurden in einem speziellen Brennofen ausgeglüht und der entstandene Munitionsschrott einer Wiederverwertung zugeführt. Etwa 6,57 Tonnen Kriegsschrott wurden direkt zur Endentsorgung gebracht. Besonders herausfordernd war, dass der EMD 47 Mal auf nicht handhabungssichere Munition stieß. Diese war nicht transportfähig und musste an Ort und Stelle durch Sprengen vernichtet werden. Dabei wurden 422,90 Kilogramm Kriegsmaterial unschädlich gemacht. Sämtliche Bergungen und Sprengungen im Vorjahr erfolgten ohne Sach- und Personenschäden.