Während das Weihnachtsgeschäft im deutschen Einzelhandel nur schleppend in Fahrt kommt, zeigt sich der heimische Handelsverband mit den bisherigen Advent-Einkaufssamstagen in Österreich zufrieden.
Laut einer Blitzumfrage des Handelsverbands Österreich ist das zweite Adventwochenende für den nationalen Einzelhandel "viel besser gelaufen als erwartet". Durchschnittlich war die Besucherzahl in den österreichischen Einkaufszentren und Einkaufsstraßen um bis zu 20 Prozent höher als im Vorjahr, so eine Erklärung des Handelsverbands am Samstagabend.
"An das sensationelle erste Adventwochenende, das heuer mit dem Black Friday zusammengefallen ist, konnten wir nicht ganz anschließen - aber auch der zweite Einkaufssamstag war top", sagte der Geschäftsführer des Handelsverbands, Rainer Will, in einer Mitteilung am Sonntag. Insbesondere in der Wiener Innenstadt war der Besucherstrom enorm. "In vielen Bezirkshauptstädten haben die Kunden ihren Weihnachtseinkauf mit einem Adventmarktbesuch kombiniert", so Will. In Nieder- und Oberösterreich hat sich der Einzelhandel mit dem zweiten Einkaufssamstag vor Weihnachten zufrieden gezeigt. In der Shopping City Süd (SCS) in Vösendorf (Bezirk Mödling) herrschte laut General Manager Zsolt Juhasz ähnlich hoher Kundenandrang wie am ersten Adventwochenende. Karl Ungersbäck, Geschäftsführer der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer NÖ, berichtete von einer "durchaus guten Frequenz". Auch viele Christkindlmärkte waren gut besucht.
Wie eine aktuelle Trendumfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter 318 Firmen zeigt, sehen Händlerinnen und Händler keine spürbare Verbesserung. Nach HDE-Schätzung wurden in der Woche vor dem zweiten Advent im Einzelhandel insgesamt 14 Mrd. Euro umgesetzt. Vor allem Unternehmen in den Bereichen Drogerie und Kosmetik sowie der Buch-, Technik- und Lebensmittelhandel sind laut Umfrage mit der zweiten Adventswoche zufrieden. Enttäuscht zeige sich hingegen der Schuh- und Bekleidungshandel, der die gegenüber der Vorwoche schwächere Entwicklung in den Innenstadtlagen zu spüren bekam. Viele Kundinnen und Kunden zog es in den vergangenen Tagen demnach besonders in die städtischen Vororte und Stadtteilzentren. "Je nach Handelsbranche und Standort ergibt sich auch in dieser Woche ein sehr gemischtes Bild." Mit dem bisherigen Verlauf des Weihnachtsgeschäfts sei nur rund ein Viertel der befragten Unternehmen zufrieden, hieß es weiter. Das gelte vor allem für größere Betriebe. Für das diesjährige Weihnachtsgeschäft im November und Dezember rechnet der Einzelhandel insgesamt mit 121,4 Mrd. Euro Umsatz - dies wären 1,3 Prozent mehr als vor einem Jahr.