Das Budget trübt das Gesprächsklima bei den Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS.
Obwohl alle Parteien nach wie vor eine Bundesregierung aus ÖVP, SPÖ und NEOS anstreben, zeigen sich insbesondere die Spitzen von Schwarz und Rot wegen des Defizits missmutig. Kürzlich griff SPÖ-Verhandlungsführer Josef Muchitsch die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner an, die die Themenauswahl kritisiert hatte.
"Wenn wir nicht deutliche, wirksame Maßnahmen zur Wiederbelebung der Wirtschaft und strenge Strafen für Integrationsverweigerer setzen, dann braucht diese Regierung gar nicht erst anzufangen zu arbeiten", hatte Mikl-Leitner, die in ihrem Bundesland mit der FPÖ zusammenarbeitet, den Verhandlungsteams ausgerichtet. Sie befürchtet, dass eine künftige Ampelregierung so das "Land an die Wand" führen könnte. "Da verhandeln seit Tagen jeweils stundenlang Vertreter aus drei Parteien, um Lösungen für die Krise mit dem größten Budgetdefizit in der Zweiten Republik zu finden, die wohlgemerkt ohne SPÖ-Beteiligung zustande gekommen ist. Und dann kommen Zurufe von jenen, die das Desaster mitgetragen haben", konterte Muchitsch via "oe24". "Diese Zurufe von außen, das brauchen wir jetzt nicht. Außer man will diese Koalition verhindern. Dann soll man den Mut haben, es zu sagen."
Trotz der in der Steiermark laufenden Koalitionsverhandlungen seiner Partei mit der FPÖ verteidigte ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker am Montag die Linie. Es sei die Entscheidung der Landespartei, auf die laufenden Verhandlungen auf Bundesebene habe diese keinen Einfluss. "Was wir vor der Wahl gesagt haben, gilt für uns auch nach der Wahl: Wir werden keine Koalition mit Herbert Kickl eingehen." Die Verhandlungen mit SPÖ und NEOS laufen. "Es ist und bleibt unser Ziel, eine Regierung der Mehrheit zu bilden", so Stocker.