Auch in diesem Jahr sucht die NGO foodwatch wieder den Werbeschmäh des Jahres.
Verlockende Produktbezeichnungen, ansprechende Zusatzinformationen, attraktive Verpackungen: Bei jedem Kauf wecken die Werbeaussagen von Lebensmittelproduzenten Erwartungen. Die Untersuchungen von foodwatch zeigen jedoch, dass die Produkte diese oft nicht erfüllen. Schlimmer noch: Einige täuschen bewusst.
Die fünf unverschämtesten Fälle konkurrieren nun um den "Werbeschmäh des Jahres". Ab dem heutigen Mittwoch können Verbraucher:innen ihre Wahl für den Negativpreis treffen. Bis zum 16. Dezember können alle Mitwirkenden ihre Stimme für den "Werbeschmäh des Jahres" vergeben. Schon am nächsten Tag wird foodwatch die besondere Auszeichnung persönlich an den "Gewinner" übergeben. "Mit dieser Wahl senden wir Konsument:innen eine klare Botschaft an die Lebensmittelindustrie: Schluss mit der Täuschung - für Transparenz und Fairness beim Einkauf", sagt Elli Kiesl von foodwatch.
foodwatch Österreich verleiht dieses Jahr bereits zum dritten Mal den Titel "Werbeschmäh des Jahres". "Die steigende Anzahl von Einsendungen über unsere Plattform das-regt-mich-auf.at, auf der Konsument:innen irreführende Produkte an foodwatch melden können, belegt leider, wie wichtig die öffentliche Entlarvung der Marketing-Tricks ist. Gemeinsam zeigen wir den Lebensmittelherstellern: Wir Konsument:innen schauen genau hin und lassen uns nicht alles gefallen", sagt Elli Kiesl.
Im vorigen Jahr erhielt das "Bad Ischler Nudelsalz" die Auszeichnung "Werbeschmäh des Jahres". Es stellte sich heraus, dass es ein gewöhnliches, teures Salz ist - zwölf Mal kostspieliger als herkömmliches Speisesalz, ohne zusätzlichen Nutzen oder Geschmacksvorteile zu liefern. 2022 konnte sich "Dreh und Trink" den Titel sichern - ein mit Spuren von Fruchtsaftkonzentrat versetztes Zuckerwasser, das mithilfe von Comic-Charakteren Kinder anzieht und bei vielen Verbraucher:innen Unmut hervorruft.