Bis Oktober dieses Jahres führte Rat auf Draht insgesamt 725 Beratungsgespräche mit Personen durch, die von Mobbing und Cybermobbing betroffen sind.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Plus von neun Prozent, hieß es am Mittwoch. Vor allem Cybermobbing in digitalen Medien (soziale Netzwerke, Messenger, etc.) nehme immer mehr Überhand - und es kommt häufig unter Gleichaltrigen vor, weiß Christine Piriwe, Beraterin bei der Notrufnummer 147.
Warum wird gemobbt? Ein Grund, der sehr oft genannt wird, ist Rache. "Oft basieren Mobbinghandlungen auf realen Konflikten. Das Mobbing dient hier als eine Art Vergeltung, vor allem, wenn sich die Jugendlichen im anonymen Raum des Internets sicher fühlen", so Piriwe. Auch Gruppenzwang und die Angst vor einem Ausschluss aus der Gruppe spielen eine Rolle: Viele Jugendliche passen sich der Gruppe an, um nicht selbst ausgeschlossen oder zum Opfer zu werden.
Betroffenen wird empfohlen, das Gespräch mit einer Vertrauensperson zu suchen, nicht allein zu bleiben, Beweise zu sichern, Hasskommentare zu melden, die betroffenen Personen zu blockieren. In einem Beratungsgespräch mit Rat auf Draht wird zudem gemeinsam überlegt, welche Maßnahmen sie selbst ergreifen können und an welchen Stellen zusätzliche Unterstützung benötigt wird.