Am Donnerstag wurde der Sanierungsplan für die Korneuburger Biotech-Firma Marinomed, die im August Insolvenz angemeldet hatte, einstimmig gebilligt.
Die Insolvenzgläubiger werden über einen Zeitraum von insgesamt zwei Jahren in fünf Raten eine Quote von insgesamt 30 Prozent erhalten, so der Gläubigerschutzverband KSV187. Insgesamt wurden nach der Insolvenz der Korneuburger Biotech-Firma Marinomed Forderungen von 98 Gläubigern in Höhe von etwa 31 Mio. Euro geltend gemacht, von denen rund 30 Mio. Euro auch anerkannt wurden.
Sollten weitere gesetzte Sanierungs- und Reorganisationsmaßnahmen erfolgreich sein, könnte noch eine sogenannte Superquote von bis zu 7 Prozent, abhängig vom jeweiligen Erfolg, an die Gläubiger fließen, hieß es in der Aussendung weiter. "Mit der Annahme des Sanierungsplans wurde nunmehr ein Grundstein in Richtung Sanierung des Unternehmens gesetzt", so Peter Stromberger vom KSV1870. "Es obliegt der Schuldnerin, die vereinbarte Quote in den nächsten beiden Jahren auch zu erfüllen."
Für das erste Halbjahr 2024 wies das Pharmaunternehmen deutliche Umsatz- und Ergebniseinbrüche aus. Laut vorläufigen Zahlen brach der Umsatz um 53 Prozent auf 2,5 Mio. Euro ein, das Betriebsergebnis verschlechterte sich von minus 2,9 Mio. Euro auf minus 3,2 Mio. Euro, wie Marinomed Ende August mitteilte. Verfügte das Unternehmen Ende 2023 noch über liquide Mittel von 2,6 Mio. Euro, waren es nach dem Halbjahr nur mehr 900.000 Euro. Marinomed bietet unter anderem Nasensprays auf Basis von Rotalgen an, die gegen Virusinfektionen schützen sollen.