Die Satireplattform "Tagespresse" steht einem Pensionisten bei, der nach einem Tweet auf Twitter/X mit mehreren Anschuldigungen von der kostenlosen Zeitung "Heute" konfrontiert wird.
Der Pensionist hatte im August auf Twitter/X gepostet, dass "Heute" ein "Scheißblatt" sei. Zudem bezeichnete der Mann "Heute"-Chefredakteur Clemens Oistric als "Rattler" und "Heute"-Herausgeberin Eva Dichand als "Rachehex". Daraufhin wurde er dreifach geklagt.
Im Falle von zwei Klagen erging bereits ein Versäumnisurteil, da sich der Pensionist mangels Erfolgsaussicht nicht auf einen Prozess einlassen wollte. Es entstanden für ihn Kosten in Höhe von 5.000 Euro. Gegen eine strafrechtliche Privatklage, die der AHVV-Verlag, der "Heute" herausgibt, wegen Beleidigung gegen ihn einbrachte, wolle er sich laut "Tagespresse" aber wehren. Die Satireplattform unterstützt ihn dabei mit einem Crowdfunding. 20.000 Euro sind das Ziel, um die erwartenden Rechtskosten zu decken. Sollte ein Freispruch erfolgen, werde die übrige Summe an SOS Mitmensch gespendet, hieß es. Bis Dienstagnachmittag gingen bereits rund 11.500 Euro ein.
Laut "Tagespresse" rechtfertigt der Pensionist seinen unbedachten Tweet damit, dass kurz zuvor sein Sohn unerwartet verstorben sei und dieser aus gesundheitlichen Gründen wiederholt auf Sozialleistungen angewiesen gewesen sei. Daher habe ihn eine in "Heute" aufgegriffene Debatte über Sozialhilfe aufgewühlt.