Die Kollektivvertragsverhandlungen für den Bereich der Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigung sind gestern auch in der zweiten Gesprächsrunde ohne Ergebnis geblieben.
Ursula Woditschka, Verhandlerin der Gewerkschaft vida, kritisierte danach, dass die Arbeitgeber für 80 Prozent der Beschäftigten unter der rollierenden Inflation abschließen wollten. Die Teuerung der vergangenen zwölf Monate betrage 3,9 Prozent, das Angebot für vier von sechs Lohngruppen liege bei 3,3 Prozent.
"Damit hätten die meisten Reinigerinnen und Reiniger real Lohneinbußen", rechnete Woditschka vor und betonte, dem nicht zustimmen zu können. Die Branche sei stark weiblich geprägt, von den rund 54.000 Beschäftigten seien zwei Drittel Frauen. Und von diesen sind wiederum zwei Drittel teilzeitbeschäftigt.
"Diese Frauen können schon jetzt nur schwer ihren Lebensunterhalt bestreiten. Ihre Teilzeitlöhne sind gering und ihre Tage wegen geteilter Dienste oft zerrissen. Hier kann man nichts wegsparen", erklärte Woditschka am Freitag in einer Aussendung. Trotz der "verhärteten Fronten" hoffe sie weiterhin auf eine Einigung. "Sollten die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sich nicht in unsere Richtung bewegen, werden wir als nächsten Schritt die Betriebsräte informieren", gab sie sich entschlossen. Der nächste Verhandlungstermin ist für 12. November angesetzt.