Vor Inkrafttreten des EU-weiten Amalgamverbots ab Anfang des kommenden Jahres hat die ÖGK Umstellungen auf Alternativen vorgestellt.
Neben Alkasit, das bereits seit drei Jahren in Zahngesundheitszentren der ÖGK eingesetzt wird, kommt künftig auch Glasionomerzement bei den Versicherten zur Anwendung. Letzteres allerdings nur bei kleinen Füllungen und nicht bei Mahlzähnen, hieß es am Freitag in einer Aussendung der ÖGK.
"In allen 61 Zahngesundheitszentren wird flächendeckend mit einer hervorragenden Amalgamalternative, dem Alkasit gearbeitet. Wir werden auch mit der neuen Regelung unsere Patient*innen mit einem hochwertigen und guten Füllmaterial versorgen", hieß es von Ewald Niefergall, Leiter des Zahnmedizinischen Dienstes der ÖGK.
Für den niedergelassenen Bereich würden sich Sozialversicherung und Österreichische Zahnärztekammer (ÖZÄK) in intensiven Verhandlungen befinden. Die ÖZÄK fordert den ausschließlichen Einsatz von Glasionomerzement als Füllmaterial. Dies würde aber einen deutlich höheren Tarif als bisher bedeuten. Die ÖGK ist gegen diesen Vorschlag, da die Einsatzmöglichkeiten des Materials nur eingeschränkt möglich seien. Zudem entspreche die "geringere Qualität und Haltbarkeit nicht dem Anspruch einer medizinisch hochwertigen Versorgung für die 7,6 Millionen Versicherten", hieß es in der Aussendung.
"Überzogene Forderungen der Zahnärztekammer auf Kosten der Beitragszahlerinnen und Beitragszahler werden wir nicht akzeptieren", sagte Andreas Huss, Vorsitzender des Dachverbands der Sozialversicherung und ÖGK. Ziel sei es, eine hochwertige Versorgung auf Kassenkosten mit Amalgamersatz zu gewährleisten.