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Zahl der Verkehrstoten durch Ablenkungen gestiegen

25-10-2024, 05:00

Seit dem Start des Jahres sind laut KFV bereits mindestens 87 Personen aufgrund von Ablenkungen im Straßenverkehr verstorben - 34 Prozent der gesamten Verkehrstoten. Damit ist Ablenkung der Hauptgrund für tödliche Verkehrsunfälle.

Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Präventionsinstituts KFV telefonieren 55 Prozent der Fahrerinnen und Fahrer mindestens einmal während einer einstündigen Fahrt. 28 Prozent lesen und 16 Prozent verfassen sogar eine Nachricht.

Ablenkungen: Junge Menschen unterschätzen die Gefahr durch Handy am Steuer

"Wenn früher von der Handynutzung am Steuer die Rede war, dann ging es primär darum, ob jemand erlaubterweise mit oder verbotenerweise ohne Freisprecheinrichtung telefonierte", sagte Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Verkehrssicherheit im Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV). Heute gehe es viel um Textnachrichten: "Und tatsächlich ist das Lesen sogar noch riskanter als das Schreiben." Auffallend sei die hohe Sorglosigkeit unter jungen Menschen: Nur 29 Prozent der 17- bis 19-Jährigen sehen das Lesen von Nachrichten am Handy während der Teilnahme am Verkehrsgeschehen als sehr gefährlich an.

Zahl der Verkehrstoten durch Ablenkungen stark gestiegen

Pro Jahr werden mehr als 11.700 Menschen im Zusammenhang mit Ablenkung im Straßenverkehr verletzt und 90 Menschen getötet, so der Fünf-Jahresdurchschnitt von 2019 bis 2023. Für heuer liege die Anzahl der Verkehrstoten durch Ablenkung schon um zehn Prozent höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres und um 13 Prozent höher als im Dreijahresschnitt. Zu den häufigsten und risikoreichsten Verhaltensweisen bzw. Situationen generell gehören neben der Handynutzung störende oder gar alkoholisierte Mitinsassen sowie Essen und Trinken am Steuer. "Wenn Sie beim Lenken eines Kfz abgelenkt sind, verschlechtern sich Ihre Reaktionszeiten massiv, Sie vergessen eher zu blinken, übersehen rote Ampeln und Verkehrszeichen oder Sie verringern unwillkürlich den Sicherheitsabstand zum Vorderfahrzeug", warnte Robatsch.

Ablenkungen im Straßenverkehr: KFV fordert Bewusstseinsbildung und mehr Kontrollen

Das KFV fordert u.a. Bewusstseinsbildung vor allem bei den Jungen etwa im Rahmen der schulischen Verkehrserziehung sowie bei der freiwilligen Radfahrprüfung. Probeführerscheinbesitzer müssen beim Verstoß gegen das Telefonierverbot schon eine Nachschulung besuchen, hier wären eigene Kurse zum Thema Ablenkung sinnvoll, so Robatsch. Die Polizei soll Verkehrsteilnehmer noch stärker kontrollieren, auch Radfahrer und Radfahrerinnen. Außerdem sollten "Kontrollhindernisse" beseitigt werden: "Die Bestrafung für die Verwendung eines Mobiltelefons beim Lenken eines Kfz ohne Freisprecheinrichtung ist derzeit nur bei Anhaltung durch die Organe der Straßenaufsicht oder aufgrund von bildgebender Verkehrsüberwachung möglich. Diese Hürde verhindert Sanktionierungen, wenn die Anhaltung nicht möglich ist", hieß es.

(APA/Red)

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