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Equal Pay Day: AK drängt weiter auf Lohntransparenz

Gestern, 11:32

Die Arbeiterkammer (AK) drängt vor dem Equal Pay Day am 1. November auf die Umsetzung der EU-Lohntransparenzrichtlinie.

Notwendig ist das bis zum 7. Juni 2026. Die Umsetzung müsse "Priorität einer Regierung sein, die Frauen und Gleichstellungspolitik ernst nimmt", appellierte die Leiterin der AK-Frauenpolitik Eva-Maria Burger im Lichte der aktuellen Sondierungsverhandlungen. Frauen verdienen laut einer AK-Presseunterlage pro Stunde brutto 18,4 Prozent weniger als Männer.

EU-Durchschnitt liege bei ca. 13 Prozent

Der EU-Durchschnitt liege bei ca. 13 Prozent. Eine immer wieder ins Treffen geführte Maßnahme gegen die Lücke ist die Lohntransparenz, eine entsprechende Richtlinie auf EU-Ebene wurde im vergangenen Jahr beschlossen. Diese sieht etwa vor, dass Unternehmen ab 100 Mitarbeitern Einkommensberichte erstellen müssen, während die AK plädiert, diese bereits ab 25 Mitarbeitern vorzuschreiben. Damit seien drei Prozent der Unternehmen und 70 Prozent der Mitarbeiter betroffen, anstatt 0,7 Prozent der Unternehmen und 53 Prozent der Mitarbeiter. Derzeit sind Unternehmen ab 150 Mitarbeitern berichtspflichtig. Auf die Umsetzung der Richtlinie will die AK auch "als Sozialpartnerin am Verhandlungstisch" achten.

AK pocht auf "Lohntransparenz Neu"

Die "Lohntransparenz Neu", auf die die AK pocht, erfordere außerdem eine eigene Monitoringstelle, die die Einkommensberichte gesammelt veröffentlicht, sowie wirksame Sanktionen, "wenn der Grundsatz des gleichen Entgelts verletzt wird." Diese gebe es bisher nicht. Bewerberinnen und Arbeitnehmerinnen würden erfahren, was Unternehmen durchschnittlich für vergleichbare Arbeit bezahlen, wodurch Frauen gut informiert in Gehaltsverhandlungen treten könnten. Verschwiegenheitsklauseln seien Geschichte. Doch auch Unternehmen hätten Vorteile, ist Burger überzeugt: "Mit Lohnfairness können Unternehmen in der Außenwahrnehmung herausstechen."

Zwei Drittel des Gender Pay Gaps seien nicht durch strukturelle Benachteiligung erklärbar. "Die Vermutung liegt nahe: Das ist Lohndiskriminierung", so Burger. Ein Drittel der Lohnlücke ließe sich hingegen strukturell begründen. Dazu gehöre etwa, dass Beschäftigte in schlecht bezahlten Branchen mehrheitlich Frauen seien und dass Frauen im Schnitt kürzer beim selben Unternehmen beschäftigt sind.

(APA/Red)

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