Am Mittwoch endete der Prozess um Rammbock-Einbrüche und eine Bankomatsprengung am Landesgericht Wiener Neustadt mit vier Verurteilungen. Drei Niederländer und ein Bulgare erhielten Haftstrafen von 20 Monaten bis neun Jahren. Die Tatorte waren Juweliere in der SCS Vösendorf, im Wiener Donauzentrum und in Wiener Neustadt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Im Schöffenprozess Anfang September zeigten sich die ursprünglich drei Angeklagten teilweise geständig. Die niederländischen Angeklagten (29 und 32 Jahre alt) sollen Teil einer internationalen Verbrecherbande sein, während der bulgarische Angeklagte hauptsächlich als Beihelfer agierte. Ein weiterer 27-jähriger Niederländer, der aus seinem Heimatland ausgeliefert wurde, stand am Mittwoch vor Gericht wegen versuchten schweren Diebstahls. Er soll im Januar 2023 mit dem 29-Jährigen versucht haben, in einen Juwelier in Wiener Neustadt einzubrechen.
Die einschlägig vorbestraften Angeklagten mussten sich auch wegen Coups in der SCS und im Donauzentrum in Wien-Donaustadt im Mai bzw. Juni 2023 verantworten, dazu bekannten sie sich nicht schuldig. Geständig zeigte sich das niederländische Duo ebenso wie der Bulgare zu einer Bankomatsprengung in Markgrafneusiedl (Bezirk Gänserndorf) am 6. Oktober des Vorjahres. Nach der Tat klickten für das Trio die Handschellen. Für die Coups wurden Fahrzeuge unbefugt in Betrieb genommen, als Fluchtauto verwendet und angezündet. Der Schaden wurde mit rund 500.000 Euro angegeben.
Der 29-jährige Zweitangeklagte wurde laut Gerichtsangaben am Mittwoch in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen und erhielt neun Jahre Freiheitsstrafe. Sein 32-jähriger Landsmann wurde wegen eines Einbruchsdiebstahls am 26. Juni des Vorjahres beim Dorotheum-Juwelier in Wiener Neustadt und der Bankomatsprengung zu vier Jahren Haft verurteilt. Von den anderen Vorwürfen wurde er freigesprochen. Der Bulgare erhielt in Verbindung mit der Bankomatsprengung 30 Monate Freiheitsstrafe, davon 20 Monate bedingt. In anderen Anklagepunkten gab es einen Freispruch für den Drittangeklagten. Der 27-Jährige wurde zu 20 Monaten unbedingt verurteilt.