Red-Bull-Erbe Mark Mateschitz hat das Gwandhaus im Stadtteil Morzg in Salzburg erworben. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude aus dem 17. Jahrhundert, war zuletzt im Besitz einer Gruppe, die sich um den Immobilienentwickler Planquadrat drehte und war Hauptsitz des Trachtenherstellers Gössl. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden.
Mark Mateschitz hat das Gwandhaus über seine "Distribution & Marketing GmbH" erworben. Die Gesellschaft steht in seinem Alleineigentum und ist Mutter der "Mark Mateschitz Beteiligungs GmbH", in der über ein Dutzend Beteiligungen vereint sind, von der Brauerei Thalheim bis hin zur Tauroa GmbH, in der Hotels und Restaurants betrieben werden.
Man verfolge die Absicht, "das einzigartige Haus langfristig in einer Weise zu nutzen und zu beleben, die seinem historischen Wert und seiner Bedeutung für ganz Salzburg gerecht wird", teilte eine Sprecherin mit. Und weiter: "Die Distribution & Marketing GmbH befindet sich in der glücklichen Lage, auf große Erfahrung im sorgfältigen Umgang mit historischen Gebäuden zurückgreifen zu können." Die Frage, ob das Gwandhaus weiter ein Restaurant beherbergen oder etwa zum Hotelbetrieb werden soll, wurde gegenüber der Zeitung nicht beantwortet.
Laut "Salzburger Nachrichten" könnte es auch als Verwaltungsgebäude genutzt werden. Im Moment finden sich die Büros der Privatbeteiligungen des Red-Bull-Erben auf mehrere Standorte in Salzburg verstreut. Mark Mateschitz soll das Gwandhaus dem Vernehmen nach mit der Auflage gekauft haben, dass keine Mietverhältnisse mehr vorliegen. Der Verkäufer sagte dazu, dass "bestehende Mietverträge mittelfristig auslaufen - sodass es einen sanften Übergang gibt".
Der Trachtenproduzent Gössl hatte das Gwandhaus 2004 gekauft, renoviert und das Schloss um einen weiteren Gebäudetrakt ergänzt. Seit Jänner 2019 ist Gössl nicht mehr der Eigentümer, das Unternehmen blieb aber Hauptmieter und Untervermieter für ein Restaurant und eine Greißlerei. Gekauft wurde es damals von einer Gesellschaft, die dem Immobilienentwickler Planquadrat zuzuordnen ist. Als Kaufpreis flossen 24 Mio. Euro, die jetzige Kaufsumme dürfte wohl nicht darunter liegen.