Der schrittweise Abbau der rund 500 Stellen habe Nicht-Nachbesetzungen, Pensionierungen und Kündigungen umfasst, sagte eine kikaLeiner-Sprecherin auf APA-Anfrage, ohne weitere Details zu nennen.
Der schrittweise Abbau der rund 500 Stellen habe Nicht-Nachbesetzungen, Pensionierungen und Kündigungen umfasst, sagte eine kikaLeiner-Sprecherin auf APA-Anfrage, ohne weitere Details zu nennen.
KikaLeiner wollte nach dem im Herbst 2023 abgeschlossenen Sanierungsverfahren im Geschäftsjahr 2023/24 (per Ende September) aus der Verlustzone herauskommen. Laut Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) blieb die Möbelkette von Oktober 2023 bis September 2024 noch in den roten Zahlen. "Wir legen bei den Umsätzen monatlich leicht zu, aber mehr gibt das wirtschaftliche Umfeld derzeit nicht her", sagte kikaLeiner-Manager Volker Hornsteiner der Zeitung. "In einer derartig schwierigen wirtschaftlichen Situation ist die Sanierung eines Unternehmens eine mehr als sportliche Herausforderung." KikaLeiner verwies darauf, dass der gesamte Umsatz in der Möbelhandelsbranche heuer im ersten Halbjahr um 13 Prozent zurückgegangen sei.
Gegenüber den OÖN und der APA bestätigte die Möbelkette, keine der 17 verbliebenen Filialen schließen zu wollen oder das Unternehmen wieder zu verkaufen. "Wir alle arbeiten hart und gehen mit großem Engagement in das zweite Jahr der Sanierung", sagte Hornsteiner der Zeitung. "Wir wollen die Sanierung im September 2025 schaffen, um das Traditionsunternehmen kikaLeiner nachhaltig und gesund in die Zukunft führen zu können."
Die Möbelkette kikaLeiner hat in den vergangenen zehn Jahren turbulente Zeiten durchlebt: Es gab drei Eigentümerwechsel, eine Insolvenz und zahlreiche Filialschließungen mit Mitarbeiterabbau. 2013 erwarb die südafrikanische Steinhoff-Gruppe von der damaligen Eigentümerfamilie Koch den heimischen Möbelriesen. Damals war kikaLeiner mit rund 7.500 Beschäftigten an 73 Standorten in Österreich und in Osteuropa sowie einem Umsatz von 1,2 Mrd. Euro der zweitgrößte Möbelhändler Österreichs nach XXXLutz. Steinhoff verkaufte 2018 in einem Notverkauf die Möbelkette an die Signa-Gruppe rund um den Tiroler Investor Rene Benko. Der neue Eigentümer veräußerte die kika-Filialen in Osteuropa an XXXLutz.
Im Juni 2023 verkaufte Signa die kikaLeiner-Immobilien an die Grazer Supernova und das operative Möbelgeschäft an den Handelsmanager Hermann Wieser. Wenig später meldete die Möbelkette Insolvenz an. 23 von 40 Filialen wurden per Ende Juli 2023 geschlossen und über 1.600 Stellen abgebaut. Das Sanierungsverfahren wurde am 25. September 2023 aufgehoben. Gläubiger erhalten eine Quote von insgesamt 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren. Der neue kikaLeiner-Eigentümer Wieser sieht die Möbelkette als Langzeitinvestment, hieß es im Februar aus Unternehmenskreisen. Zur Möbelkette will er sich generell aber nicht öffentlich äußern.
(APA/Red)