Die derzeitige wirtschaftliche Lage in Österreich wirkt sich ebenfalls auf den Lehrstellenmarkt aus.
"Seit Juli 2024 haben wir wieder eine Lehrstellenlücke in Österreich", äußerte sich AMS-Chef Johannes Kopf im "Spezialthema"-Bericht. Trotz dieser Situation bleibt die Ausbildung von Lehrlingen "eine wichtige Säule des österreichischen Bildungssystems". Kopf betonte den konstanten Anteil der Lehrstellenanfänger und -anfängerinnen unter allen 15-Jährigen, der 2023 laut Angaben der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) bei etwa 40 Prozent lag.
Von Anfang 2023 bis zum Sommer 2024 wurde nur ein Monat mit einer Lehrstellenlücke verzeichnet. Sonst gab es hierzulande immer mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende. Doch Ende September 2024 waren 9.751 Lehrstellensuchende beim Arbeitsmarktservice (AMS) als sofort verfügbar und ohne Einstellzusage vorgemerkt. Die Anzahl der sofort verfügbaren offenen Lehrstellen, die dem AMS gemeldet wurden, belief sich auf 9.349.
Die offenen Stellen befinden sich laut AMS vor allem in der West-Region Österreichs (rund 52 Prozent aller offenen Lehrstellen im Jahr 2023), die Lehrstellensuchenden mehrheitlich in der Ost-Region (rund 61 Prozent aller Lehrstellensuchenden im Jahr 2023). Die nachgefragtesten Lehrstellen waren im Vorjahr Einzelhandelskaufmann/-frau, Bürokaufmann/-frau und Kfz-Techniker/-in. Die am häufigsten angebotenen Lehrstellen waren Einzelhandelskaufmann/-frau, Koch/Köchin und Restaurantfachmann/-frau.
In Österreich gibt es über 200 verschiedene Lehrberufe. Um dem Fachkräftemangel vorzubeugen, setzen viele Unternehmen auf die Lehrlingsausbildung. Laut AMS-Vorstand Kopf melden Österreichs Unternehmen rund 9 von 10 offenen Lehrstellen dem Arbeitsmarktservice.