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Klimawandel heizt Meere immer schneller auf

30-09-2024, 16:35

Das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus berichtet, dass die Meereserwärmung seit 2005 fast verdoppelt hat. In den letzten 20 Jahren wuchs die Erwärmungsrate der Meeresoberfläche von 0,58 Watt pro Quadratmeter auf 1,05 Watt pro Quadratmeter, laut dem kürzlich veröffentlichten Copernicus-Bericht.

Copernicus berichtete auch über Spitzenwerte bei den Wassertemperaturen und Meeres-Hitzewellen, die bis in die Tiefsee vordrangen. "Die Erwärmung der Ozeane kann als unser Indikator für die globale Erwärmung angesehen werden", erklärte die Ozeanographin Karina von Schuckmann. Die Ozeane hätten sich seit den 60er Jahren "kontinuierlich" erhitzt, seit 2005 habe jedoch die Geschwindigkeit dieser Erwärmung stark zugenommen.

Heißere Meere durch Klimawandel mit Auswirkungen auf die Fischerei

Der Bericht von Copernicus beschreibt auch einen noch nie dagewesenen Verlust an Meereis und einen Anstieg der im Ozean gespeicherten Wärme. 2023 erlebten demnach mehr als 20 Prozent der weltweiten Meeresoberflächen eine schwere oder extreme Hitzewelle. Diese Hitzewellen dauerten zudem länger an als in der Vergangenheit. So habe sich die durchschnittliche Höchstdauer mariner Hitzewellen seit 2008 von 20 Tagen auf 40 Tage verdoppelt, heißt es in dem Bericht.

In der nordöstlichen Barentssee scheine der Meeresboden "in den Zustand einer permanenten marinen Hitzewelle eingetreten zu sein", sagte von Schuckmann. Im August 2022 sei in den Küstengewässern der Balearen eine Rekordtemperatur von 29,2 Grad Celsius gemessen worden - die höchste regionale Oberflächenwassertemperatur seit vierzig Jahren. Im selben Jahr drang eine marine Hitzewelle im Mittelmeer etwa 1.500 Meter bis unter die Oberfläche vor.

Meereshitzewellen beeinträchtigen die Ökosysteme und stören das empfindliche Gleichgewicht der Nährstoffe im Ozean. Sie könnten auch Auswirkungen auf die Fischerei haben, betonte von Schuckmann. Wärmere Gewässer führen zudem zu heftigeren Stürmen und anderen Extremwetterereignissen. Die Weltmeere, die rund 70 Prozent der Erdoberfläche bedecken, sind ein wichtiger Klimaregulator und wirken als Kohlenstoffspeicher, indem sie der Atmosphäre Treibhausgase entziehen.

(APA/Red)

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