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Anstieg bei Abfallmengen durch Hochwasser

20-09-2024, 11:36

Die Flutkatastrophe in Österreich hat neben den üblichen Abfallmengen auch das Entfernen von tonnenweisem Sperrmüll und Bauschutt zur Folge.

Die österreichischen Abfallmanagementunternehmen arbeiten mit voller Kapazität, um auch in Notfällen die Abfallsammlung und -recycling sicherzustellen, so der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) am Freitag. Darüber hinaus wurde eine Vielzahl von Abfallwirtschaftsunternehmen ebenfalls von den Überschwemmungen getroffen.

Ausfall von Entsorgungsbetrieben durch Hochwasser vor allem in Niederösterreich

Eine der größten Müllverbrennungsanlagen in Österreich, Dürnrohr im Bezirk Tulln, steht etwa unter Wasser. "Die meisten Müllverbrennungsanlagen befinden sich im Norden und Osten Österreichs und stoßen derzeit an ihre Grenzen", erklärte Gabriele Jüly, Präsidentin des VOEB. Daher müssen auch in Tirol oder Salzburg Abfälle vermehrt zwischengelagert werden, um die Entsorgungssicherheit in allen Gemeinden zu schaffen.

Die Abfall- und Ressourcenwirtschaft sei eine systemrelevante Branche, ihr Einsatz ermöglicht die Entsorgungssicherheit in Österreich und leiste einen wesentlichen Beitrag zu Sauberkeit, Hygiene und Trinkwasserschutz. Damit dies auch in Ausnahmesituationen wie dem aktuellen Hochwasser möglich ist, müssen Betriebe flexibel und rasch auf Herausforderungen reagieren können. Konkret fordert der Verband die zuständigen Behörden auf, die Begrenzung von Lagerkapazitäten aufzuheben und zusätzliche Zwischenlager rasch und unbürokratisch zu genehmigen. Darüber hinaus ist es notwendig, Lkw-Gewichtsbeschränkungen bei krisenbedingten Überladungen sowie Lenk- und Ruhezeiten aufzuheben, insbesondere für Müllwagen, Saugtanks und Container-Lkws.

Nach Hochwasser: Abfallbranche fordert rasche und unbürokratische Unterstützung

"Die Abfallwirtschaft ist stets ein verlässlicher Partner. Ob Corona oder Wassermassen: Unsere Betriebe haben bisher jede Krise gemeistert, auch dank der hervorragenden Zusammenarbeit mit den Gemeinden und der öffentlichen Abfallwirtschaft", bekräftigte Jüly. "Derzeit ist die Branche mit überfüllten Lagern konfrontiert, daher brauchen wir rasche Zusagen für Ausnahmeregelungen, um die zusätzlichen Abfallmengen sicher unterzubringen, bis sie unsere Betriebe verwerten können." Die Branche ersucht daher die zuständigen Behörden um rasche und unbürokratische Unterstützung, damit die Entsorgung des Abfalls in ganz Österreich weiterhin sichergestellt ist.

Grundsätzlich sind Sonderregelungen nicht nur bei Hochwasser, sondern auch in anderen Ausnahmesituationen notwendig, zum Beispiel bei Engpässen in Müllverbrennungsanlagen, wenn Anlagenrevisionen die Aufnahmekapazitäten reduzieren. Oder wenn ein Rückgang in der Bauwirtschaft dazu führt, dass die Zementindustrie weniger Ersatzbrennstoffe braucht und diese für den zukünftigen Bedarf zwischengelagert werden müssen.

(APA/Red)

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