Österreich erlebt diesen September ungewöhnliche Wetterrekorde, mit Regenmengen, Schneefällen und Sturmböen, die die durchschnittlichen Werte in vielen Regionen deutlich übertreffen.
Die Regenmengen der vergangenen Tage haben nach Angaben der Geosphere Austria in einigen Regionen bereits die Werte eines durchschnittlichen September teils deutlich übertroffen. Im oberösterreichischen Weyer (Bezirk Steyr-Land) sind demnach bereits rund 170 Liter pro Quadratmeter von Donnerstag bis Samstagvormittag gefallen, in einem durchschnittlichen September sind es rund 140 Liter pro Quadratmeter. Auch die Schneemengen und die Windspitzen waren durchaus bemerkenswert.
Teils mehr Regen als in einem durchschnittlichen September
So wurden laut Geosphere Austria in der Stadt Salzburg Freisaal seit Donnerstag rund 120 Millimeter Regen registriert, wobei ein Millimeter einem Liter pro Quadratmeter entspricht. Normalerweise fallen in einem ganzen September durchschnittlich 140 Millimeter. Im steirischen Bad Aussee waren es 110 Millimeter (Septemberdurchschnitt 140 Millimeter), im Tiroler Kufstein ebenfalls rund 110 Millimeter (durchschnittlich 120 im September), in Linz und in St. Pölten jeweils rund 100 Millimeter (bei jeweils 70 Millimeter normalerweise in einem ganzen September). Fast doppelt so viel Regen wie normalerweise im ganzen September wurden im niederösterreichischen Litschau (Bezirk Gmünd) mit 130 Millimeter (gegenüber 70 normalerweise) sowie in Retz im Weinviertel mit rund 90 Millimeter (gegenüber 50 normal) gemessen.
Mehr Regen als normalerweise im gesamten September war es auch bereits an den Wiener Messstationen Mariabrunn (90 Millimeter gegenüber 80 normalerweise) und Hohe Warte mit 70 gegenüber 60 im Schnitt. Am meisten Regen fiel demnach bisher in Schwarzau im Freiwald (Gemeinde Harbach/Bezirk Gmünd) mit 190 Litern pro Quadratmeter seit Donnerstag. Vergleichswerte zu einem durchschnittlichen September gab es nicht, dazu ist die Messstation zu neu.
75 Zentimeter Schnee am Feuerkogel
Auf der Wetterstation Feuerkogel in Oberösterreich in 1.618 Metern Seehöhe registrierte die Geosphere 75 Zentimeter Neuschnee, in Warth am Arlberg in Vorarlberg in 1.478 Metern Seehöhe waren es 43 Zentimeter. Am Katschberg in Oberösterreich (1.635 Meter) waren es 28 Zentimeter, 25 Zentimeter auf der Villacher Alpe in Kärnten (2.115 Meter) und immerhin noch 13 Zentimeter in Ramsau am Dachstein in der Steiermark auf 1.207 Metern Seehöhe.
Rekordverdächtigte Windspitzen
Der Wind war an einigen Orten rekordverdächtig mit den höchsten Spitzen in einem September seit Beginn der jeweiligen Messreihe. An der Kölnbreinsperre in Kärnten auf 1.916 Metern Seehöhe wurden 146 Stundenkilometer gemessen, an der Bergstation der Rax in Niederösterreich waren es auf 1.547 Metern Seehöhe 124 Stundenkilometer und damit der höchste Septemberwert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1995. 100 Stundenkilometer waren es in Wien auf der Jubiläumswarte (450 Meter) und auf der Hohen Wand in Niederösterreich (937 Meter; ebenfalls Septemberrekord seit Beginn der Aufzeichnungen 1993). Auch im niederösterreichischen Gumpoldskirchen gab es einen Septemberrekord seit Beginn der Aufzeichnungen 1991 mit 99 Stundenkilometer, in Eisenstadt war das mit 97 km/h der Fall (Beginn der Aufzeichnungen 1984).
Dazwischen lag noch Wiener Neustadt in NÖ mit 98 km/h. Auf der Wiener Hohen Warte wurden bis zu 89 Stundenkilometer Wind gemessen, im oststeirischen Hartberg waren es 86 km/h. Ein Septemberrekord waren auch die 84 Stundenkilometer im Kärntner Obervellach, wo seit 1988 aufgezeichnet wird. In Kremsmünster in Oberösterreich waren es 81 Stundenkilometer.