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Zoll: Beamte wurden vor allem bei Bargeld und Tabak fündig

9-09-2024, 15:37

Für das erste Halbjahr 2024 hat der österreichische Zoll eine erfolgreiche Bilanz vorgelegt, teilte das Finanzministerium am Montag mit.

Die rund 1.600 Zöllner führten 332.391 Kontrollen durch. Vor allem bei Bargeld und Tabak wurden die Beamten fündig. Aber auch bei exotischen Tieren, Medikamenten oder Waffen stießen die Beamten auf kreative Verstecke.

In 69 Fällen entdeckten die Beamten vom Zollamt Österreich (ZAÖ) größere Bargeldbeträge, die über die Grenze geschmuggelt werden sollten, nach 37 Fällen im Vergleichszeitraum des Vorjahres. So schlug Mitte Jänner ein Diensthund bei vier Sendungen aus China und der Türkei an. Darin befanden sich 1.239 gefälschte Banknoten mit einem Gesamtwert von 92.630 Euro. Ende Juni fanden Zöllnerinnen und Zöllner in Niederösterreich in einem verdächtigen Paket einen Teddybären, in dem 21.000 Euro an Bargeld eingenäht waren. Bei einem weiteren Aufgriff Ende Juni am Linzer Flughafen schlug ein Barmittelspürhund bei der Handtasche einer 59-jährigen Österreicherin an, die in die Türkei reisen wollte. Sie hatte in ihrer Brieftasche sowie in einer Packung Feuchttücher insgesamt 63.750 Euro versteckt.

Illegales Geschäft mit Tabakwaren dürfte blühen

Das illegale Geschäft mit Tabakwaren dürfte ebenso blühen: In 1.467 Fällen entdeckten die Zöllnerinnen und Zöllner Tabakwaren - dies entspricht einem Plus von rund 18 Prozent, wobei die meisten Aufgriffe am Flughafen Wien sowie bei mobilen Kontrollen im Straßenverkehr gelangen. So schmuggelte Anfang Jänner ein 34-jähriger Bulgare unter der Ladefläche seines Anhängers 20.200 Zigaretten auf der Autobahn A8. Fünf Bulgaren wurden auf der A4 erwischt, die 10.400 Zigaretten im Reserverad und in der hinteren Stoßstange des Pkw schmuggeln wollten, führte das ZAÖ aus. Und am Verkehrskontrollplatz Ilztal entdeckten die Zöllner in einem rumänischen Auto 126 Kilogramm Wasserpfeifentabak. Der 36-jährige Lenker konnte keine Zollpapiere oder Verbrauchssteuerdokumente vorweisen.

Exotische Tiere sowie daraus gefertigte Produkte sind offensichtlich nach wie vor gefragt. Die Aufgriffe nach dem Artenschutzgesetz stiegen auf 64 Fälle, nach 53 im Vorjahreszeitraum. So wurden etwa zwei Sendungen aus den USA und Singapur im Postverteilerzentrum Wien geöffnet. Die Zöllnerinnen und Zöllner fanden darin eine Geldbörse aus Krokodilleder und ein Paar Stiefeletten aus Pythonleder.

Suchtmittel: Anzahl der Aufgriffe sank

Bei Suchtmitteln sank die Anzahl der Aufgriffe um 14 Prozent auf 701 Fälle - allerdings wurde annähernd die gleiche Menge Suchtgift beschlagnahmt. Bei einer mobilen Kontrolle im Straßenverkehr auf der S16 in Arlberg stellten die Beamten bei einem 38-jährigen Ungarn mithilfe eines Spürhundes 500 Gramm Cannabiskraut und 180 Gramm Cannabisöl fest. Zwei Sendungen aus den USA wurden Ende April im Postverteilerzentrum beschlagnahmt. Sie enthielten insgesamt 1.000 Joints mit insgesamt 2,5 Kilogramm Cannabis. In einem der Pakete befanden sich außerdem 420 Gramm Cannabisharz. Und bei Schwerpunktkontrollen von Expresssendungen in Niederösterreich Ende Mai und Ende Juni entdeckten die Spürhunde des ZAÖ in drei Sendungen aus Italien insgesamt rund 29 Kilogramm Cannabis und 8,8 Gramm Cannabisharz, zeigte das Finanzministerium typische Fälle auf.

Bei den übrigen Aufgriffen von unerlaubten Produkten verzeichneten die Zöllnerinnen und Zöllner ein Plus von rund 22 Prozent auf 11.156. So fanden die Beamten bei einer Kontrolle auf der A4 bei einem bulgarischen Transporter auf der Rückbank und im Laderaum mehrere Käfige mit Vögeln. Die Käfige waren nicht gesichert und die Vögel zusammengepfercht. Sie wurden der Amtstierärztin übergeben.

Ein anderer Fall betraf den versuchten Schmuggel von Medikamenten: Bei der Kontrolle von E-Commerce-Sendungen entdeckte der Zoll in einem Kinderpuzzle 50 Stück und 80 Milliliter Testosteronpräparate, die von Lettland nach Österreich geschickt wurden. Zum Teil fanden die Beamten auch kurios anmutende Gegenstände. An der Grenze zu Tschechien entdeckten sie bei einem 30-jährigen Österreicher einen scharf geschliffenen Spaten, in dessen Griff ein Messer versteckt war. Die verbotene Waffe wurde beschlagnahmt und der Polizei übergeben.

Neben diesen Aufgriffen haben die Beamten insgesamt rund 3,74 Milliarden Euro an Abgaben eingehoben. Das meiste davon entfiel auf die Tabak- und die Mineralölsteuer.

(APA/Red)

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