Nach der Tötung eines 75-Jährigen im Tiroler Völs (Bezirk Innsbruck-Land) im letzten November wurde gegen einen 52-jährigen Tatverdächtigen Mordanklage erhoben.
Ein Staatsanwaltschaftssprecher bestätigte der APA einen Bericht der "Tiroler Tageszeitung" (Donnerstagsausgabe). Der Leichnam des ehemaligen Gemeindepolitikers war in einem Nebengebäude des Grundstücks des 52-Jährigen gefunden worden. Der bisher geständige Mann wurde eine Woche nach der Tat festgenommen.
Der Beschuldigte war aufgrund einer vermuteten Unzurechnungsfähigkeit zunächst in eine psychiatrische Abteilung überstellt worden. Nun wurde der 52-Jährige laut "TT" in die Justizanstalt gebracht, die Staatsanwaltschaft beantragte zudem keine Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum. Grund dafür sei neben der Spurenlage auch ein Gutachten von Psychiaterin Adelheid Kastner. Demnach wurde der Verdächtige zum Tatzeitpunkt als eingeschränkt zurechnungsfähig eingestuft. Ein Prozesstermin war noch offen.
Der 75-jährige ehemalige langjährige Kommunalpolitiker war laut Obduktion aufgrund einer "massiven Gewalteinwirkung im Bereich des Kopfes" und bereits eine Woche vor Auffinden des Leichnams am 6. Dezember gestorben. Opfer und mutmaßlicher Täter hatten einander viele Jahre lang gekannt. Zunächst verweigerte der 52-Jährige die Aussage, gegenüber dem Haftrichter brach er aber sein Schweigen und gestand die Tötung vollumfänglich. Auch zum Hintergrund der Tat habe sich der Mann geäußert, so Staatsanwaltschaftssprecher Hansjörg Mayr. Offenbar war er mit Grundstücksgeschäften unzufrieden gewesen, die er in der Vergangenheit mit der Gemeinde Völs abgeschlossen hatte. Mayr sprach bezüglich der Grundstücksdeals allerdings von einem "nicht nachvollziehbaren Motiv".
Die Polizei war dem 52-Jährigen auf die Spur gekommen, nachdem ein Hinweis eingegangen war. Der Tatverdächtige hatte sich einem Bekannten anvertraut, der sich an die Polizei wandte. Diese fuhr anschließend nach Völs zu seiner Wohnadresse. Nach seiner Festnahme führte der Mann die Ermittler zu einem leer stehenden Nebengebäude auf seinem Grundstück, wo die Leiche gefunden wurde. Zur Tatwaffe gab es seitens der Kriminalpolizei "aus ermittlungstaktischen Gründen" keine Angaben. Es soll sich aber um einen axtähnlichen Gegenstand gehandelt haben.