Eine aktuelle Umfrage zeigt: Österreichs Steuersystem gilt als Belastung für die Wirtschaft. Entlastungen sowie eine Reform werden dringend gefordert.
Der Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und Consulter Deloitte hat sich wieder zehn Fragen zum Steuerstandort Österreich angeschaut. Aus einer einhergehenden Umfrage schließt das global tätige Unternehmen, dass das hiesige System dringend eine Reform brauche. Die Komplexität erschwere das Wirtschaften. Vor allem brauche es aber eine Entlastung des Faktors Arbeit. Deloitte trifft mit dieser Forderung auch auf eine gewichtige Wahlkampfthematik vor der Nationalratswahl.
Das Steuersystem sei weiter "Hemmschuh" für die Austro-Wirtschaft, heißt es in einer Aussendung des Wirtschaftsprüfers unter Berufung auf seinen "Deloitte Austrian Tax Survey 2024" unter 250 Managerinnen und Managern. "Alte Probleme" blieben bestehen. Dabei würden jüngere Entwicklungen bereits neue Herausforderungen aufwerfen.
Gut drei Viertel der Befragten bezeichnen das österreichische Steuersystem laut Umfrage aus verschiedensten Gründen wie unter anderem doppeldeutige Regelungen als herausfordernd. Nicht nur in Österreich, in ganz Europa drücke der Schuh in Sachen hoher Kosten- und Abgabenlast, so Deloitte. Es brauche dringend Reformen.
Wie zumindest Teile von Reformen ausschauen könnten, davon haben die befragten Führungskräfte ihre Vorstellung. Neben der Reduktion der Lohnnebenkosten (68 Prozent) wird vor allem der Senkung des Einkommensteuersatzes (40 Prozent) große Bedeutung beigemessen.
"Die Forderungen sind nicht neu, doch gerade vor dem Hintergrund der stagnierenden Wirtschaft in Österreich und des anhaltenden Fachkräftemangels wird die Entlastung des Faktors Arbeit zunehmend wichtiger", betont Herbert Kovar von Deloitte Österreich. Daneben werde in nächster Zeit auch massiv Kapital notwendig sein, damit Geschäftsmodelle hierzulande adäquat verändert werden könnten. Dafür müssten die Abgabenmaßnahmen so gestaltet werden, dass sie keine abschreckende Wirkung auf Investoren hätten.