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Austro-Hochleistungsrechner: Testbetrieb in Wien ab Herbst

22-08-2024, 14:16

Etwa 36 Millionen Euro werden in diesem und im nächsten Jahr in eine neue Supercomputer-Infrastruktur investiert. Neben Wien, wo der Betrieb Anfang 2025 aufgenommen werden soll, werden für den "Multi-Site Computer Austria" (MUSICA) auch Standorte in Linz und Innsbruck eingerichtet.

Mit 40 Petaflops - somit einer doppelten Rechenkapazität als zunächst angedacht - wird erwartet, dass der Supercomputer-Verbund unter die Top 20 der Welt aufsteigt, wurde am Donnerstag gegenüber Medienvertretern erklärt.

Austro-Hochleistungsrechner "bedeutender Meilenstein"

"Wir brauchen neben klugen Köpfen auch Rechenleistung, die bei der Lösung komplexer Probleme unterstützt", erklärte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) am "Science Center" der Technischen Universität (TU) Wien im Arsenal in Wien-Landstraße. "MUSICA" sei ein "bedeutender Meilenstein", "besonders energieeffizient" und werde sich unter die 20 leistungsstärksten Systeme weltweit einreihen. Projektkoordinator ist die TU Wien, beteiligt sind zudem die Universität Linz, die Universität Innsbruck, die TU Graz, die Universität für Bodenkultur (Boku) Wien und die Universität Wien.

Auch die bisherigen Supercomputer mit einer Gesamtleistung von rund fünf Petaflops - ein Petaflop bedeutet eine Billiarde Rechenoperationen pro Sekunde - sind von mehreren Universitäten gemeinsam betrieben worden, allerdings zentral von Wien aus. Die Verteilung der Computer-Hardware auf mehrere Standorte erhöhe die Widerstandsfähigkeit oder "Resilienz" im System. Wien werde über 112 GPU- und 72 CPU-Knoten verfügen, Innsbruck und Linz über jeweils 80 GPU- und 48 CPU-Knoten. Für die Nutzer soll "MUSICA" wie ein einzelnes HPC-System ("High Performance Computing") wirken.

Austro-Hochleistungsrechner: Regelbetrieb in Wien ab 2025

In Wien sei der Aufbau der Infrastruktur bereits in vollem Gange. Im Spätherbst soll der Testbetrieb starten, Anfang 2025 der Regelbetrieb aufgenommen werden. Mitte 2025 würden Innsbruck und Linz folgen. In einem kleinen Land sei es besonders wichtig, die Kräfte zu bündeln, sagte Peter Ertl, Vizerektor Forschung, Innovation und Internationales der TU Wien. Der neue Hochleistungsrechner werfe ein "helles Spotlight" auf die heimische Forschungslandschaft und sei ein wichtiger Schritt für die Forschung im Bereich Künstliche Intelligenz (KI). Die Entscheidung für die Architektur des Systems sei "goldrichtig" gewesen, weil sie sich für KI-Anwendungen sehr gut eigne, ergänzte "MUSICA"-Projektleiter Ernst Haunschmid.

Der neue Supercomputer in Innsbruck soll auch an die dortige Quantencomputer-Infrastruktur angeschlossen werden. Diese Verbindung zwischen der klassischen Computer-Welt und den auf völlig anderen Prinzipien beruhenden Quantenrechnern ist einer der Gründe, warum das "MUSICA"-Projekt über die aus Mitteln des EU-Wiederaufbaufonds "NextGenerationEU" gespeiste Forschungsoffensive "Quantum Austria" mit zunächst 20 Mio. Euro gefördert wurde. Diese Mittel hat das Ministerium auf 36 Mio. Euro aufgestockt.

(APA/Red)

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