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Mehr Mountainbikeunfälle von Jugendlichen und Kindern

22-08-2024, 07:00

Mountainbiken zieht immer wieder Stürze sowie schwere Unfälle mit sich. In den letzten zehn Jahren ist es laut dem Österreichischen Kuratorium für Alpine Sicherheit zu einer Verdreifachung der Unfallereignisse im selben Zeitraum gekommen. Die Grazer Kindersicherheitsexperten von "Große schützen Kleine" haben auch eine sukzessive Zunahme bei Kindern und Jugendlichen erhoben.

Rund 6.500 Mountainbiker verunglücken laut einer Studie (2022) des Kuratoriums für Verkehrssicherheit so schwer, dass sie im Spital behandelt werden mussten. Davon wurden an den Grazer Unikliniken zwischen 2015 und 2023 etwa 360 Kinder und Jugendliche nach Mountainbike-Unfällen behandelt - mit steigender Tendenz, wie am Mittwoch Peter Spitzer vom Forschungszentrum für Kinderunfälle des Vereins "Große schützen Kleine" schilderte. "Wenn wir den gesamten Zeitraum von 2015 bis 2023 in Dreijahresperioden abbilden, zeigt sich, dass die Anzahl der Mountainbike-Unfälle sukzessive gestiegen ist. Knapp 46 Prozent der Unfälle wurden in den letzten drei Jahren behandelt", betonte Spitzer.

Burschen in Mehrheit

92 Prozent der Behandelten waren Burschen, der Altersschnitt lag bei 13 Jahren. Der Sturz beim Downhill-Fahren bildet mit 40 Prozent die größte Unfallkategorie. Das Ausführen von Tricks, inklusive von Sprungversuchen bei MTB-Hindernissen (Obstacles), bildete die zweithäufigste Kategorie. "Elf Prozent der jungen Unfallopfer müssen wir stationär aufnehmen. Sehr häufig sehen wir Knochenbrüche mit 36 Prozent, immer wieder auch Schädel-Hirn-Traumata zu rund sechs Prozent und Bänderrupturen. Alle anderen Verletzungen können der Großgruppe von Prellungen und Wunden zugeordnet werden", berichtete Spitzer.

Aufgrund der hohen Unfallenergie ist laut den Grazer Sicherheitsexperten das Tragen adäquater Schutzausrüstung unerlässlich. Wie die Grazer Studie erhob werden Radhelm und Handschuhe von fast allen jungen Mountainbikern getragen, danach folgen Brillen (48 Prozent), der Knieschutz (45 Prozent) kommt bei der Häufigkeit noch vor dem Rückenprotektor (37 Prozent). Allerdings trägt nur rund ein Fünftel Clip-Schuhe, "wobei gerade das Abrutschen von den Pedalen des Öfteren als Unfallursache angegeben wurde", gab Spitzer zu bedenken.

Ausbildungs- und Trainingsstunden mit Coaches "unbedingt notwendig"

Ausbildungs- und Trainingsstunden mit Trainerinnen und Trainern halten die Grazer Experten für "unbedingt notwendig", auch wird dem Sicherheits-Coaching von Eltern hoher Wert beigemessen. Und vor allem sei bei einem neuen Mountainbike größte Vorsicht geboten und ein Herantasten mit größter Konzentration angeraten. Gewarnt wurde aber auch vor zu viel Lockerheit bei bekannten Strecken, wo es aufgrund der größeren Routine zu ungebotener Unaufmerksamkeit kommen könne.

(APA/Red)

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