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Zivildienst steigert Widerstandsfähigkeit bei Jungen

21-08-2024, 12:53

Der Zivildienst fördert die psychische Belastbarkeit junger Leute und verbessert damit ihre Resilienz. Drei Viertel bestätigten dies gemäß den am Mittwoch vorgestellten vorläufigen Ergebnissen der Studie zum Zivildienst 2024.

Der Studie zufolge gehen Zivildienstleistende besser mit neuen Situationen um und zeigen ein erhöhtes Verständnis für erkrankte und ältere Menschen. „Das ist für unser Zusammenleben von unschätzbarem Wert“, erklärte die verantwortliche Staatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) auf einer Pressekonferenz.

Ein Drittel bleibt nach Zivildienst in Sozialbereichen

Bei der Studie wurden für das Jahr 2023 14.616 Personen quantitativ und qualitativ befragt. 73,8 Prozent der Zivildiener waren beim Zeitpunkt der Befragung zwischen 20 und 21 Jahre alt. 70 Prozent von ihnen sind Maturanten, 20 Prozent Lehrlinge. Die meisten leisten ihre Arbeit im Rettungsdienst. Es ist die dritte Zivildienststudie nach 2012 und 2020. Die endgültigen Ergebnisse sind Ende des Jahres zu erwarten, sagte Christian Grünhaus von der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien. Die WU hat die Studie im Auftrag des Bundeskanzleramts durchgeführt. Im Jahr 2023 hätten die Zivildiener gut 16 Millionen Stunden abgeleistet. 8,6 Prozent von ihnen bleiben später im Berufsfeld. Insgesamt trage der Zivildienst entscheidend zur Versorgungsqualität in vielen Sozialbereichen bei, so Grünhaus. Der Studienautor betonte auch die Rolle als Einstieg ins Ehrenamt. Ein Drittel verbleibe bei der Tätigkeit: "Das ist enorm."

Zivildienst: Plakolm sieht "Wirkung über die neun Monate hinaus"

Diesen Punkt wollte auch Plakolm hervorheben. Der Zivildienst habe eine "Wirkung über die neun Monate hinaus". Die Staatssekretärin bezeichnete ihn als "Headhunter für den Sozialbereich", denn er würde viele Arbeitskräfte in die Branche bringen. "Lebensretter" sei der Zivildienst aber nicht, man müsse sich auch überlegen, "wie wir mehr Hauptamtliche in den Bereich bringen". Im Rettungsdienst funktioniere der Transfer zum Hauptberuf sehr gut, ein Hauptgrund sei die Ausbildungsmöglichkeit zum Rettungssanitäter. Deshalb habe man auch eine Grundausbildung im Pflegebereich geschaffen, so Plakolm. Diese sei ein "erster Baustein". "Der Ball liegt jetzt bei den Ländern, das Angebot anzunehmen", meinte die Staatssekretärin.

ÖVP will Wehrpflicht beibehalten

Insgesamt sei der Zivildienst eine "fixe Säule des Sozialsystems in Österreich" und "nicht mehr wegzudenken", sagte Plakolm. Zahlen, Daten und Fakten seien eine "ganz entscheidende Basis für Politik". Diese habe man mit der Zivildienststudie geschaffen. Eine "politisches Conclusio" formulierte die ÖVP-Politikerin aufgrund der ersten Ergebnisse: "Wir müssen die Wehrpflicht beibehalten und weiterentwickeln."

(APA/Red)

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